Tiere

Zoo soll Elefantenbabys quälen: Protestwelle in Hannover

Veröffentlicht: 14. April 2017 09:54 Uhr
Mit erschreckenden Bildern und Videos erhob die Tierschutzorganisation Peta kürzlich schwere Vorwürfe gegen den Zoo im deutschen Hannover. Demnach würden dort Elefantenbabys gequält. Mittlerweile hat sich in der Causa auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die Zoo-Führung ist indes um Schadensbegrenzung bemüht.

Die Vorwürfe der Tierschutzorganisation Peta gegen den Erlebniszoo Hannover wiegen schwer. „Um Besucher anzulocken, führt der Zoo Hannover seine Asiatischen Elefanten in zirkusähnlichen Shows vor. Verborgen von den Blicken der Besucher werden die kleinen Elefanten dort immer wieder mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit einem spitzen Metallwiderhaken – gequält“, so Peta-Deutschland-Vorstand Harald Ullmann in einer Presseaussendung. Die Elefantenwärter trügen den Haken stets bei sich und nutzten ihn zum Schlagen, Stoßen und Drohen. Auch eine schwere Peitsche werde benutzt, um die Tiere zum Gehorsam zu zwingen, heißt es darin weiter. Das Videomaterial soll im Mai und Herbst 2016 aufgenommen worden sein.

Proteste vor Zoo in Hannover, auch Justiz ermittelt

Die Aufregung nach Ausstrahlung der Reportage war nicht nur medial groß, auch vor dem Tiergarten selbst kommt es seither regelmäßig zu Protesten. Die Vorwürfe könnten des Weiteren rechtliche Konsequenzen haben. Nach Bekanntwerden hat die Staatsanwaltschaft Hannover ein Ermittlungsverfahren gegen die Zooführung eingeleitet.

Protestaktion vor dem Zoo in Hannover./Silas Stein/dpa Salzburg24
Protestaktion vor dem Zoo in Hannover./Silas Stein/dpa

Zoo Hannover wehrt sich gegen Vorwürfe

„Report Mainz und Peta versuchen immer noch zu suggerieren, wir würden unsere Elefanten in Zirkusdarbietungen zur Schau stellen. Wir stellen klar, dass es diese beanstandeten Elefantenshows bereits seit einigen Jahren nicht mehr gibt. Stattdessen wird täglich in kommentierten Fütterungen Wissen über die Tiere und ihre Biologie vermittelt“, wehrt sich Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff in einer Stellungnahme. Von Seiten des Tiergartens seien bereits verschiedene Maßnahmen in Gang gesetzt worden, wie Casdorff auf der Zoo-Homepage weiter angibt. Seit dieser Woche fänden Expertentermine statt, bei denen unter anderem der gesundheitliche Zustand der Elefanten in Augenschein genommen werde.

 

Peta-Expertin fällt vernichtendes Urteil

Die von Peta engagierte, international renommierte Elefantenexpertin Carol Buckley fällte anhand einer Videoanalyse ein vernichtendes Urteil. Die Tiere würden mit roher Gewalt trainiert und man füge ihnen wiederholt Schmerzen zu. Die Tiere würden in einem ständigen Umfeld der Einschüchterung leben, dies könne zu lebenslangen Traumata führen, zitiert Peta die Expertin. HIER könnt ihr die Expertise von Carol Buckley nachlesen.

Elefanten-Artenschutz "lediglich als Vorwand"

Auch generell stößt sich die Tierschutzorganisation an der Haltung von Elefanten in Zoos. „Die Bedingungen in Zoos sind derart unnatürlich, dass die empfindsamen Tiere dort durchschnittlich wesentlich früher sterben als in der Natur“, kritisiert Peta. Sie gehörten nicht in einen Tiergarten, sondern in die Wälder und Savannen Afrikas und Asiens. Artenschutz werde lediglich als Vorwand benutzt, um den Besuchern ein gutes Gewissen zu suggerieren.

(Quelle: salzburg24)

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