Das Rote Kreuz beklagt einen "schweren gesundheitspolitischen Fehler", einen Rückschritt sah auch die Pharmaindustrie. Es sei nicht nachvollziehbar, warum etwas, das in zahlreichen europäischen Ländern tadellos funktioniere, in Österreich nicht möglich sein sollte. "Gerade beim Nikotinkonsum ist es erwiesen, dass dieser ursächlich für eine Reihe von Krankheiten ist", erinnerte Pharmig-Präsident Martin Munte in einer Aussendung. "Eine Präventionsmaßnahme, wie sie das generelle Rauchverbot dargestellt hätte, zu kippen, ist schlicht unverantwortlich."
Enttäuschung in Salzburger ÖVP
Sogar in der Salzburger ÖVP ist man vom schwarz-blauen Kippen nicht begeistert: "Es ist nicht die Regelung, die wir uns gewünscht haben", sagte ein Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Scharfe Kritik kam von NEOS-Chef Matthias Strolz. Die Pinken treten zwar üblicherweise für Freiheit ein, aber in diesem Fall müsse man dem “hohen Gut Gesundheit Vorzug geben”, sagte er. Er verstehe den Rückzieher der ÖVP nicht, da habe es wohl ein “Tauschgeschäft” gegeben, so Strolz.
"Österreich als rückschrittliches Land abgestempelt"
Auch das Argument, der Gastronomie entgingen damit Umsätze, sei keineswegs haltbar, zeigten doch Vergleiche mit Nachbarländern, dass es zu keinen signifikanten Umsatzrückgängen durch ein Rauchverbot gekommen sei. "Das ist politischer Populismus, der Österreich als rückschrittliches Land abstempelt", kritisierte Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber.
Was haltet ihr von neuer Raucher-Regelung?
Begrüßt wurde die Einigung dagegen naturgemäß von der Wirtschaftskammer. Die Gastronomie-Betriebe seien nicht dafür da, "den Nichtraucherschutz oder die Gesundheit der Menschen in den Vordergrund zu stellen", sondern "den Menschen einen gemütlichen Abend zu verschaffen" und ihnen "ein bisschen Freiheit zu gewähren", meinte Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie, auf Ö1.
(APA)
(Quelle: salzburg24)