Der Linzer Ex-Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) muss sich im Zusammenhang mit der Brucknerhausaffäre wegen Untreue vor Gericht verantworten. Der Prozess beginnt am 12. Dezember im Landesgericht Linz, teilte dieses am Donnerstag mit. Der Strafrahmen beträgt bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Luger war im Vorjahr im Zuge der Affäre zurückgetreten.
Schaden laut Anklage bei rund 19.000 Euro
Konkret wird Luger vorgeworfen, als Aufsichtsratsvorsitzender der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Erstellung eines Rechtsgutachtens zum Hearingverlauf bei der Bestellung des künstlerischen Geschäftsführers der LIVA beauftragt zu haben. Dabei ging es um die Frage, welche Rolle es gespielt habe, dass der spätere LIVA-Chef Dietmar Kerschbaum "anonym" die Hearing-Fragen im Vorfeld zugespielt bekommen habe. Später gab Luger zu, ihm selbst die Fragen geschickt zu haben. Der Schaden beträgt laut Anklage gut 19.000 Euro.
Kerschbaum hatte sich 2017 im Hearing durchgesetzt, er hatte von Anfang an als Favorit Lugers gegolten. Im März des Vorjahres wurden schwere Compliance-Vorwürfe gegen Kerschbaum öffentlich. Zudem wurde bekannt, dass er bereits vor dem Hearing zu seiner Bestellung die Fragen der Kommission erhalten hatte. Luger distanzierte sich von ihm, Kerschbaum musste gehen. Wie sich einige Zeit später durch geleakte Chats herausstellte, war es aber der damalige Stadtchef selbst, der ihm die Fragen gesteckt hatte. Luger gestand das schließlich ein und nahm seinen Hut als Bürgermeister und als LIVA-Aufsichtsratschef.
(Quelle: apa)






