Die Brauereimitarbeiter:innen haben für Montag Warnstreiks angekündigt. Sie lehnen das jüngste Angebot der Arbeitgeber über 6,5 Prozent Gehaltserhöhung als zu niedrig ab. Dessen ungeachtet haben die Arbeitgeber ihren Mitgliedsbetrieben empfohlen, einseitig "freiwillig" die Löhne und Gehälter rückwirkend mit 1. Oktober um 6,5 Prozent erhöht als "akonto" auszuzahlen. Damit sollen "die Beschäftigten nicht noch länger auf eine Teuerungsabgeltung warten müssen".
Brauereien: Angebot deckt Inflationsrate von 6,9 Prozent nicht ab
"Es ist bedauerlich, dass die Gewerkschaften offenbar nicht bereit sind, ihre Forderungen an bereits getätigten Abschlüssen anderer Branchen zu orientieren und dabei die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Betriebe zu berücksichtigen, um eine für beide Seiten tragbare und vernünftige Lösung zu finden", kritisieren die Arbeitgeber. Die Gewerkschaft verweist darauf, dass das Angebot nicht einmal die als Verhandlungsgrundlage vereinbarte Inflationsrate von 6,9 Prozent abdecken würde.
Streik: Auswirkungen auf Brauereibetrieb ungewiss
Welche Auswirkungen ein Streik auf den Brauereibetrieb haben werde, konnte Florian Berger vom Brauereiverband noch nicht abschätzen. Im Gespräch mit SALZBURG24 geht er davon aus, dass es sich bei dem angekündigten Warnstreik um keinen vollständigen Stillstand handeln werde, sondern dass die Arbeit stundenweise niedergelegt werden könnte – wie "Nadelstiche".
Kein Streik bei Trumer
Nicht gestreikt wird am Montag bei der Trumer-Brauerei in Salzburg: "Wir haben keinen Streik", teilt Inhaber Seppi Sigl gegenüber SALZBURG24 mit. Auf Seite der Arbeitgeber:innen sei jeder für eine ordentliche Abgeltung. In den aktuell äußerst sehr herausfordernden Zeiten sei konstruktiver Zusammenhalt und nicht Konfrontation angebracht.
Drei Stunden Streik bei Stiegl
Ähnlich sieht man die Angelegenheit bei der Salzburger Stiegl-Brauerei: "Wir bei Stiegl sind der Ansicht, dass sich die Herausforderungen unserer Zeit nur gemeinsam – und zwar im Dialog – lösen lassen. Darum finden wir den Zugang der Gewerkschaften und den Griff zu diesen (historischen) Mitteln doch interessant; ziemlich interessant sogar. Wir gehen davon aus, dass sich vermutlich nur wenige Stiegler daran beteiligen werden", so Erwin Huber, kaufmännischer Geschäftsführer bei Stiegl, in einem Statement gegenüber SALZBURG24. Am Montag legten die Arbeiter:innen dann doch für drei Stunden die Arbeit nieder.
Nächster Verhandlungstermin am 9. Dezember
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen findet am 9. Dezember statt. "Bis dahin hoffe ich, dass die Streiks ein vertretbares Niveau halten und zu keiner weiteren Verhärtung der Gesprächsbasis führen", so Berger. Vonseiten des Brauereiverbandes blicke man jedenfalls "verhandlungsbereit" in Richtung der nächsten Runde. "Ich würde mir eine Einigung wünschen, dazu ist aber auch Bewegung auf der Arbeitnehmerseite notwendig."
(Quelle: salzburg24)