"Wenn die Sonne fast waagrecht durch die Windschutzscheibe fällt, ist die Gefahr der Blendung sehr groß. Das kann zum Übersehen von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern, Lichtsignalen von voranfahrenden Fahrzeugen sowie Verkehrszeichen an Straßen- oder Eisenbahnkreuzungen führen", sagte Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Die Sichtbehinderung und Konfrontation mit gleißendem Sonnenlicht könne für plötzliche Unsicherheit und Fahrfehler sorgen und sogar kurz die optische Wahrnehmung beeinträchtigen. Das betreffe auch Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.
Lenker empfinden Sonne als störend
In einer Umfrage gaben 70 Prozent der Lenkerinnen und Lenker an, sie würden blendendes Sonnenlicht als störend und ein Drittel der Befragten sogar als starke Belastung wahrnehmen. Bezogen auf den Hauptunfallverursacher bei blendender Sonne zeigte sich, dass junge wie erfahrene Verkehrsteilnehmer gleichermaßen gefordert sind: Rund 16 Prozent waren zwischen 21 und 30 Jahre alt, knapp 18 Prozent zwischen 51 und 60 Jahren.
ÖAMTC rät zu Sonnenbrille
Verhaltenstipps: Sonnenbrille und Sonnenblende verwenden, kleinere Menschen sollten präventiv den Sitz höherstellen, dadurch entstehe ein größer Abschattungsbereich. Vorausschauend fahren: "Wer auf sich ändernde Lichtverhältnisse und mögliche Blendungen gefasst ist, kann das Tempo rechtzeitig reduzieren und den Sichtverhältnissen anpassen", so Seidenberger. Abstand halten und Tempo reduzieren, vor allem bei schwierigen Sichtverhältnissen Ablenkungen während der Fahrt minimieren, auf saubere Scheiben achten. Blendung könne auch eine Gefahr sein, wenn man die Sonne "im Rücken" hat. "Getönte Heckscheiben helfen wenig, weil man auch in den Spiegeln nichts sieht", erläuterte Seidenberger.
(Quelle: apa)