Faktencheck

Bringt Mundschutz Augenherpes mit sich?

Veröffentlicht: 19. Mai 2020 08:46 Uhr
Kritiker der Corona-Beschränkungen machen gegen Masken mobil, die etwa in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden müssen. Zum Teil wird es dabei mit der Wahrheit nicht allzu ernst genommen. So wird etwa behauptet, das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes führe vermehrt zu Augenherpes.

Belege für diese Aussage gibt es keine. Augenärzte seien derzeit keine Fälle bekannt, berichtet die APA in einem "Faktencheck". "Das entbehrt jeder Grundlage", sagt Medizinprofessor Thomas Reinhard, ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Ansteckung höchstens über Lippenherpes

Über die eigene Atemluft unter dem Mundschutz könnte sich nach Angaben des Essener Mediziners Ludger Wollring, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands, theoretisch nur jemand anstecken, der gerade aktive Herpesbläschen an den Lippen hat. Diese Möglichkeit hält er aber für sehr unwahrscheinlich. Seinem Verband seien weder solche Fälle noch Studien zu der Problematik bekannt.

Erste Ansteckung oft ohne Symptome

Augenherpes wird durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 ausgelöst, das eine Vielzahl der Erwachsenen in sich tragen. Ein typischer Weg der Übertragung ist zum Beispiel der Gutenachtkuss der Eltern an ihr Kind. Häufiger infizieren sie dabei die Lippen, seltener die Augen. Oft löst die erste Ansteckung keine Symptome aus.

Im Ruhezustand bleibt das Herpesvirus an den Nervenenden im Gehirn. Es kann mit sichtbaren Bläschen an den Augen ausbrechen, wenn das Immunsystem durch eine andere Krankheit oder Stress geschwächt ist.

(Quelle: apa)

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