Österreich

Caritas startete Kampagne für Familien in Not

Veröffentlicht: 28. Oktober 2013 14:51 Uhr
Die Caritas startete am Montag ihre alljährliche Inlandskampagne, diesmal mit dem Schwerpunkt für Familien in Not. Die Zahl der armutsgefährdeten Familien in Österreich steigt, warnten Vertreter der Hilfsorganisation. Rund eine Million Österreicher, das sind 12,6 Prozent der Bevölkerung, seien laut EU SILC Statistik arm oder gefährdet, in Armut abzugleiten.

Bei Ein-Eltern-Familien seien es bereits 24 Prozent, bei Familien mit drei und mehr Kindern 26 Prozent. Und: Rund jeder vierte armutsgefährdete Mensch in Österreich ist ein Kind.

"Es gibt 268.000 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren in Österreich. Das ist mehr als Graz Einwohner hat. Armut ist eine Schande in einem so wohlhabenden Land wie Österreich", sagte Caritas-Präsident Franz Küberl. Er richtete einen Hilfeschrei an die "Koalitionsverhandler" für eine neue Bundesregierung: "Macht nicht nur ein Bankenrettungsprogramm, macht auch ein Armutsabbauprogramm, damit weniger Familien und Kinder arm sind. Die Familie ist der unverzichtbare Grundbaustein unserer Gesellschaft, und es ist entsetzlich, dass gerade Familien mit mehreren Kindern am häufigsten von Armut betroffen sind." 134.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren (acht Prozent) würden in Österreich in Armut leben.

Küberl wünscht sich starke Verhandlungen mit den Bundesländern, sodass die Jugendwohlfahrt auch präventiv tätig werden kann. Er forderte familienfreundliche Arbeitsplätze und Teilzeit auch für Väter, eine Neubewertung der Familienarbeit und eine Investition in die Qualität von Kindergärten. Salzburgs Caritas-Direktor Johannes Dines sieht in der Wertsicherung der Familienleistungen eine große Herausforderung für die nächste Regierung: "Der Familienlastenausgleichsfonds macht die Marktwirtschaft sozialer. Working Poor ist zu großen Teilen ein Familienarmutsphänomen - auf dieses Faktum muss bei den Familienleistungen Bedacht genommen werden. Es braucht daher Familienleistungen, die die Anzahl der Kinder mitberücksichtigen."

(Quelle: salzburg24)

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