Steuerhinterziehung?

Ermittlungen gegen Bischof Schwarz laufen

Veröffentlicht: 22. Juni 2019 10:21 Uhr
Der ehemalige Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz ist von den Finanzbehörden vorgeladen worden. Wie die "Salzburger Nachrichten" in ihrer Samstag-Ausgabe berichten, geht die Finanz im Auftrag der Staatsanwaltschaft weiter dem Verdacht der Steuerhinterziehung nach. Dabei geht es um einen Wohnungsverkauf des Bistums Gurk und eine parallel erfolgte Großspende.

Der Bericht des päpstlichen Visitators Franz Lackner über die ehemalige Diözese des jetzigen St. Pöltener Bischofs liegt in Rom, über eventuelle Konsequenzen ist bisher nichts bekannt. Die Ermittlungen gegen Schwarz wegen des Verdachts der Untreue sind von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft abgeschlossen worden, ein Vorhabensbericht wurde dem Justizministerium übermittelt.

Was die WKStA vorschlägt, ist nicht bekannt, bei den Vorwürfen geht es einerseits um einen Dienstvertrag einer engen Vertrauten des Bischofs, die in dem Verfahren ebenfalls als Beschuldigte geführt wurde. Andererseits geht es auch um eine Wohnung in einem dem Bistum Gurk gehörenden Wiener Innenstadtpalais. Schwarz hatte diese Wohnung gemietet, um einen viel zu niedrigen Preis, wie es heißt. Laut Medienberichten hatte er dies auch eingestanden und eine Rückzahlung der Differenz angekündigt, die aber dann nicht erfolgte.

Kärntner Diözesenbischof im Visier der Finanz

Die Finanzbehörden wiederum interessieren sich für die Geldflüsse rund um den Verkauf von drei Wohnungen in Pörtschach am Wörthersee im Jahr 2013. Das Bistum Gurk, das Mensalgut des Diözesanbischofs, kaufte 2012 die Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus direkt am See. Der Kaufpreis betrug 1,38 Millionen Euro. Ein Jahr später wechselten die Immobilien schon wieder den Besitzer, Käufer war eine Stiftung des Waffenproduzenten Gaston Glock, die 1,5 Millionen dafür bezahlte. Parallel dazu ging von einer anderen Stiftung aus dem Glock-Imperium eine Spende von 600.000 Euro an das Bundesdenkmalamt, das die Renovierung des Stiftes Gurk und die Einrichtung eines neuen Diözesanmuseums betreute.

Laut Staatsanwalt Rene Ruprecht von der WKStA dauert die Prüfung dieser Vorwürfe noch länger. Sowohl der frühere Kärntner Bischof Alois Schwarz als auch die jetzt Verantwortlichen der Diözese Gurk-Klagenfurt wurden zu Befragungen vorgeladen. Ebenfalls befragt werden laut "Salzburger Nachrichten" Verantwortliche der kaufenden und spendenden Glock-Stiftungen. Denn wenn die Finanzbehörde zwischen dem Wohnungskauf und der Spende in der Höhe von 600.000 Euro einen Zusammenhang herstellt, hätte das Bistum Steuern nicht abgeführt. Die jetzige Leitung der Diözese und damit des Bistums hat deshalb Selbstanzeige erstattet.

(Quelle: apa)

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