Die Sequenzierung, um welche Form der Pocken es sich handelt, erfolgt jetzt noch", sagte die Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev), Nina Brenner-Küng, der APA am späten Sonntagnachmittag. "Mit aller Wahrscheinlichkeit nach werden es Affenpocken sein."
Ein 35-Jähriger wurde in der Nacht auf Sonntag mit typischen Symptomen wie leichtem Fieber und Pusteln im Gesicht in eine Klinik in Wien-Favoriten eingeliefert. "Es geht ihm soweit gut, er ist stabil. Er hat die Hautveränderungen, er hat leichte Grippesymptome", sagte Brenner-Küng zum Gesundheitszustand des Mannes.
Laut einem Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) befindet sich der Patient auf der Isolierstation. Analysiert wurde die Probe von der Veterinärmedizinischen Universität.
Verdacht schon im Rettungsauto
Der Verdacht sei demnach bereits Rettungsauto aufgekommen, daher wurde der Patient in der Infektiologie des Spitals aufgenommen. Das Gesundheitsministerium wurde über den Verdachtsfall von den zuständigen Wiener Behörden informiert, die auch für das Contact Tracing verantwortlich ist, der Patient wurde reglekonform isoliert, sagte der Sprecher.
Österreich aktiviert Contact Tracing
Am Freitag haben die Gesundheitsbehörden bereits angekündigt, Anfang der kommenden Woche mit dem Contact Tracing startklar zu sein, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer Nachverfolgung aller Kontakte von Infizierten aufgerufen hat.
Affenpocken noch nicht meldepflichtig
Für eine Entscheidung, ob die Affenpocken künftig zu den meldepflichtigen Erkrankungen zählen sollen und Infizierte auch in Quarantäne müssen, brauche es einheitliche internationale Vorgaben, diesbezügliche Abstimmungen laufen zwischen der WHO und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Die Zahl der Affenpocken-Nachweise wird in nächster Zeit weiter steigen. Damit rechnen die WHO und andere Experten. Für die Allgemeinheit sehen Experten dennoch keinen Grund zur Besorgnis.
(Quelle: apa)