Österreich

Fast 20 Jahre nach Missbrauch Mann vor Gericht

Verhandlung erst zwei Jahrzehnte nach der Tat
Veröffentlicht: 28. Jänner 2014 14:44 Uhr
Fast 20 Jahre nach dem Beginn der inkriminierten Taten ist ein 35-jähriger Familienvater am Dienstag wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen vor dem Wiener Straflandesgericht gestanden. Er soll erstmals als 18-Jähriger seine damals sechsjährige Nichte missbraucht haben. Seine Eltern passten nach der Schule auf das Kind auf, dabei soll es zu den sexuellen Handlungen gekommen sein.

Die Eltern des Mädchens waren berufstätig und vertrauten es dem Onkel und der Tante an. Bis das Kind zwölf Jahre alt war - laut Anklage von 1994 bis 2000 - soll es zu den Übergriffen gekommen sein, die als dem Beischlaf gleichzusetzende Handlungen gewertet wurden. Laut Staatsanwältin stammt das Mädchen aus einer streng religiösen Familie und vertraute sich erst nach Jahrzehnten einer Opferschutzeinrichtung an, die die junge Frau kontradiktorisch einvernehmen ließ.

Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig, er konnte sich die nun von der Nichte getätigten Aussagen überhaupt nicht erklären. "Wir haben eigentlich immer einen guten Kontakt gehabt", sagte der beschuldigte 35-Jährige gegenüber Richter Norbert Gerstberger. "Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, ich weiß nicht, warum sie das behauptet."

Auf den Vorhalt des Richters, dass hier durchaus eine Verdachtslage gegeben sei, denn "so was tut sich doch keine Frau an", meinte der 35-Jährige, vielleicht sei seine Nichte auf ihn eifersüchtig gewesen, da ihr Vater damals mehr mit dem 18-jährigen Burschen unternommen hatte als mit ihr. Die Übergriffe können seiner Aussage zufolge gar nicht stattgefunden haben, da er mit dem Kind "fast nie" allein gewesen sei. Auf Antrag einer Anwältin wurde die Verhandlung für die Öffentlichkeit geschlossen und vertagt.

(Quelle: salzburg24)

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