VKI-Test

Gravierende Mängel: 64 Kopfhörer mit Schadstoffen belastet

"Von 64 Produkten wurden 28 Modelle mit 'rot' abgestraft - deren Verwendung ist nicht zu empfehlen", teilte der VKI mit. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 21. Oktober 2025 09:56 Uhr
Eine Vielzahl an Mängeln hat der Kopfhörer-Test vom Verein für Konsumenteninformation zutage gebracht. Alle Modelle seien mit Schadstoffen belastet. Eine Expertin rät dazu, auf die persönliche Gesamtbelastung zu achten.

Für Kinder und für Erwachsene, mit und ohne Kabel: 64 vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) getestete Kopfhörer, die auch in Österreich erhältlich sind, sind mit Schadstoffen belastet. Das bedeute aber nicht, dass man alle sofort verbannen muss, sagte VKI-Projektleiterin Birgit Schiller: Etliche Produkte waren "zumindest geringer belastet", vor allem Kinderkopfhörer. Nicht ganz die Hälfte enthielt aber einen Chemiecocktail, der sie von einer Verwendung abraten lässt.

Im Rahmen des EU-geförderten Projektes "ToxFree LIFE for all" wurden mit Verbraucherorganisationen aus Slowenien, Tschechien und Ungarn insgesamt 81 Kopfhörer geprüft, 64 davon waren zum Einkaufszeitpunkt in Österreich am Markt. Es handelte sich um Kinder-, Gaming- und Erwachsenenmodelle.

"Von 64 Produkten wurden 28 Modelle mit 'rot' abgestraft - deren Verwendung ist nicht zu empfehlen", teilte der VKI mit. "Weitere sieben Produkte wurden mit 'gelb' bewertet und 29 Kopfhörer erhielten eine 'grüne' Beurteilung - letztere aufgrund ihrer im Vergleich geringeren Schadstoffbelastung." Kinderkopfhörer waren - mit einigen sehr negativen Ausnahmen - tendenziell weniger belastet. Hier erhielten zwar auch sieben Produkte eine rote Bewertung, aber immerhin 14 Produkte eine grüne Beurteilung.

Schadstoffe in Kopfhörern nachgewiesen

84 verschiedene Schadstoffe wurden analysiert, darunter Chlorparaffine, Phthalate, Flammschutzmittel und Bisphenole, die alle als potenziell gesundheitsschädlich gelten. Phthalate, sogenannte Weichmacher, stecken in allen Erzeugnissen. Der "Enjoy Music"-Kinderkopfhörer von Temu fiel den Testerinnen und Testern aber besonders negativ auf. Chlorparaffine wurden in sehr geringen Mengen gefunden. Bei den Flammschutzmitteln war die durchschnittlich festgestellte Menge zwar niedrig, aber 72 Prozent der Proben enthielten mehrfach unterschiedliche Mittel.

Die bedenklichsten Ergebnisse traten bei den Bisphenolen auf - diesbezüglich ist aber auch die gesetzliche Lage am wenigsten restriktiv: 20 Prozent der Modelle wurden wegen solcher Stoffe "rot" eingestuft. Bisphenole wurden besonders häufig in Hartplastik-Teilen gefunden, mit denen während des Gebrauchs kein direkter Hautkontakt besteht, zum Beispiel in der Außenseite der Bügel. Birgit Schiller rät daher, Kopfhörer nicht unnötig in der Hand zu halten oder längere Zeit um den Hals zu tragen.

"Ein erfreuliches Ergebnis ist das nicht", resümierte die Fachfrau. "Aber man muss sich nicht zu Tode fürchten. In einzelnen Produkten ist die Menge schädlicher Stoffe oft nicht sofort bedenklich." Allerdings kommen wir im Alltag mit vielen belasteten Gegenständen in Kontakt, wie zum Beispiel Spielzeug, Trinkflaschen oder Kleidung. "Je häufiger das passiert, desto größer wird die Gesamtbelastung - und damit auch das Risiko für unsere Gesundheit. Deshalb ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass wir - und besonders Kinder - möglichst wenig mit gefährlichen Stoffen in Berührung kommen", so Schiller.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken