Restrukturierungsplan

Grünes Licht für Sanierung der Pierer Industrie

Veröffentlicht: 21. Februar 2025 11:21 Uhr
Die Gläubiger haben am Donnerstag im Landesgericht Wels den Restrukturierungsplan der Pierer Industrie AG angenommen, berichteten Gläubigerschützer und das Unternehmen selbst im Anschluss an die Tagsatzung. Damit dürfte auch der erste Schritt für eine Sanierung der über mehrere Ebenen zugehörigen KTM AG getan sein.

Die Pierer Industrie AG hatte am 25. November 2024 ein europäisches Restrukturierungsverfahren - ein erstmals in Österreich angewandtes Vor-Insolvenzverfahren - beantragt. Im Wesentlichen ging es darum, Anleihen und Schuldscheindarlehen zu verlängern. Die Summe der Nennbeträge lag bei knapp 250 Mio. Euro. Denn das Unternehmen braucht angesichts der KTM-Insolvenz Liquidität.

Das steht im Restrukturierungsplan

Der Restrukturierungsplan der Pierer Industrie sieht vor, dass 68,69 Prozent der Finanzierungen bis Ende 2026 und der Rest bis 2027 getilgt werden, zuzüglich vereinbarter Zinsen. Er ziele ausdrücklich auf die volle Erfüllung der betroffenen Forderungen und lediglich auf eine Anpassung der Fälligkeiten ab, um die Bestandsfähigkeit der Schuldnerin zu erhalten, erläuterte der KVS1870. Die betroffenen Gläubiger haben den Plan am Donnerstag angenommen.

Der erfolgreiche Abschluss des ersten europäischen Restrukturierungsverfahrens in Österreich sei eine "Win-Win-Situation für Schuldner wie für Gläubiger". Zudem verbessere er die Voraussetzungen für eine Sanierung bei KTM, sagte Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer der Creditreform, zur APA.

KTM-Gläubiger entscheiden am Dienstag

Damit könnte die erste Etappe bei der Sanierung der KTM AG genommen sein, erwartet auch der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Am Dienstag stimmen die Gläubiger in Ried im Innkreis über deren Sanierungsplan - und die Sanierungspläne der ebenfalls insolventen KTM-Töchter KTM Components GmbH sowie der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH - ab. KTM bietet den Gläubigern eine 30-prozentige Barquote. Um die Quote zu finanzieren, sind rund 600 Mio. Euro nötig, weitere 150 Mio. Euro braucht man für das neuerliche Hochfahren der derzeit ruhenden Produktion im Werk in Mattighofen.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

09.09.2025
Causa Signa

René Benko bleibt weiter in U-Haft

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken