Bakterielle Infektion

Jährlich Tausende Tote durch Spitalskeime in Österreich

ILLUSTRATION - 27.02.2020, Brandenburg, Sieversdorf: Ein Mädchen wäscht sich ihre Hände mit Wasser und Seife (gestelltes Foto). Hände?hygiene?maßnahmen gehören zu den wichtigsten Infektions?präventions?maßnahmen. Die eigene Hygiene, vor allem das Händewaschen, ist als Schutz vor dem Coronavirus besonders wichtig. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++.
Veröffentlicht: 05. Mai 2023 07:42 Uhr
Aufgrund bakterieller Infektionen durch Krankenhauskeime sterben jährlich bis zu 5.000 Patient:innen in Österreich. Diese Todesfälle seien durch korrekte Händedesinfektion vermeidbar.
SALZBURG24 (mem)

Jährlich sterben in Österreich 4.500 bis 5.000 Patientinnen und Patienten an bakteriellen Infektionen durch Krankenhauskeime. Diese Todesfälle könnten durch korrekte Händedesinfektion im Spital mit großer Wahrscheinlichkeit verhindert werden, betonte die Semmelweis Gesellschaft anlässlich des Welttags der Händehygiene am heutigen Freitag. Die zunehmende Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien habe zur Folge, dass sich viele dieser Infektionen nicht mehr angemessen behandeln lassen.

Auch Besucher:innen sollen desinfizieren 

"Zu Hause reicht es, sich einfach nur die Hände mit Seife zu waschen, aber in Gesundheitseinrichtungen müssen Hände, Instrumente und Umgebung mit alkoholbasierten Desinfektionsmitteln behandelt werden. In Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen sollte das für das Spitalspersonal tägliche Routine und Standard sein, aber auch Besucher:innen können mit dem obligatorischen Gang zum Desinfektionsmittelspender viel bewirken", informierte Johannes Culen, Generalsekretär der Semmelweis Gesellschaft in einer Aussendung.

Rund 95.000 Infektionen in Gesundheitseinrichtungen

In Österreich infizieren sich Schätzungen zufolge jedes Jahr 95.000 Patientinnen und Patienten im Zuge diagnostischer oder therapeutischer Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen, ein Teil davon mit herausfordernd zu behandelnden, oft multiresistenten Erregern. Ursache seien meist mangelhafte Hygiene oder die Nicht-Einhaltung präventiver Maßnahmen aufgrund organisatorischer oder struktureller Umstände. Rund 4.500 bis 5.000 dieser sogenannten nosokomialen Infektionen führen jährlich zum Tod.

Konkrete Zahlen gibt es keine, da die Dokumentation dieser Infektionen nicht verpflichtend ist, was sie aber laut Semmelweis Gesellschaft sein sollte. Die Expertinnen und Experten fordern zudem bundesweit einheitliche Händehygienestandards. "Händehygiene zur Eindämmung der Infektionen mit Spitalskeimen darf nicht Ländersache bleiben. Wir fordern einheitliche und verbindliche Hygienequalitätsstandards für ganz Österreich", betonte Culen.

Die Semmelweis Gesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein in Wien, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das öffentliche Bewusstsein für die Notwendigkeit von richtig angewendeter Spitalshygiene zu stärken. Namensgeber ist Dr. Ignaz Semmelweis (1818-1865), Wiener Chirurg und Geburtshelfer, Begründer der evidenzbasierten Medizin und "Erfinder" der Handhygiene.

(Quelle: apa)

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