Die Coronavirus-Pandemie und die Reisebeschränkungen machen den Maturareise-Anbietern einen Strich durch die Rechnung – und auch den Maturanten. Während der Fahrplan für die Rückkehr zur Normalität in den Schulen einigermaßen steht (SALZBURG24 hat berichtet) und ab 4. Mai mit den Maturavorbereitungen begonnen werden kann, sieht es bei der Reisefreiheit anders aus.
Reisefreiheit im Sommer?
Die Grenzen sind noch zu, wer nicht Berufspendler ist, kann weder in Österreich aus- noch in einem anderen Land einreisen. Wie lange das noch so bleiben wird, ist unklar. Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) schließt zwar nicht aus, dass im Sommer sogar Flugreisen wieder möglich sein könnten, doch eine Garantie dafür kann derzeit noch niemand abgeben.
Stornogebühr steigt
Soll man die Reise nun stornieren, auf eine Verschiebung hoffen oder die Absage warten? VSV-Obmann Peter Kolba warnte in einer Aussendung am Mittwoch vor Stornierungs- und Umbuchungsangeboten bei Maturareisen. Für die Reisenden ist es allerdings eine Zwickmühle: Wenn bereits jetzt storniert werde, falle eine geringere Stornogebühr an. Wenn man zuwarte, ob die Reise abgesagt werde oder selbst etwa eine Woche vor der Reise wegen Unzumutbarkeit kostenlos zurücktrete, könnte die Stornogebühr im Streitfalls sogar fast beim vollen Reisepreis liegen.
Kein kostenloses Storno für "Summersplash"
Beim Anbieter Splashline, der die Maturareise "Summersplash" organisiert, weist man daraufhin, dass man noch auf Details seitens der Bundesregierung warte. Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Reise aber nicht kostenlos storniert werden. Sollte für die Region Kalabrien, das heurige Reiseziel, aber Anfang Juni weiterhin eine Reisewarnung bzw. ein Reiseverbot bestehen, wird die bereits überwiesene Anzahlung zurückerstattet. Offenbar steht auch eine Verschiebung der Reise zur Debatte: In diesem Fall können die Maturanten umbuchen oder sich die Anzahlung rücküberweisen lassen.
DocLX bietet Maturanten Alternative
Beim Veranstalter DocLX würde es mit der Maturareise "X-JAM" heuer nach Lanterna in Kroatien gehen. Zu Verschiebungen und Umbuchungen gibt es dort noch keine Infos. Da Österreich als auch Kroatien schon früh Maßnahmen getroffen hätten, "sind wir optimistisch, dass eine Einreise und somit auch die Umsetzung unserer Reise zum gebuchten Zeitraum möglich sein wird", heißt es auf der Website. Dasselbe gilt wohl auch für die Reise Turnon, sie wird ebenfalls von DocLX veranstaltet.
Maturareise: Mehr Klarheit gefordert
Laut Kolba bietet DocLX seinen Kunden allerdings bereits jetzt Alternativen an: Sie könnten jetzt zu einem ermäßigten Storno-Satz selbst stornieren oder einer Umbuchung im September zustimmen. Kolba wünscht sich von den Maturareisen-Veranstaltern und von der Regierung mehr Klarheit.
"Im klaren Wissen, dass ein Termin im Sommer 2020 mit höchster Wahrscheinlichkeit wegen der Pandemie und der Behördenmaßnahmen ausfallen wird, jetzt die Kunden zum Eigen-Storno zu animieren, ist eine schlichte Frechheit", sagt Kolba. "Und bei einer Umbuchung auf September riskiert man, dass man - wenn Reisen dann immer noch unzumutbar ist - bei einem kostenlosen Rücktritt entgegen gehalten bekommt, dass man ja in Kenntnis der Pandemie gebucht habe." DocLX war für SALZBURG24 am Mittwochvormittag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
(Quelle: salzburg24)






