"Man geht von jährlich weltweit erzielten Profiten durch den Menschenhandel von 32 Milliarden US-Dollar (24,4 Mrd. Euro) aus. Natürlich gibt es in diesem Bereich keine genauen Zahlen über die Betroffenen. Hier schwanken die Schätzungen zwischen jährlich sieben und 32 Mio. Menschen", sagte Wanders (World Vision), der laut eigenen Angaben von der EU-Kommission als einziger NGO-Vertreter in das 15-köpfige Gremium der europäischen Experten gegen Menschenhandel bestellt wurde.
Das Thema ist schwer in den Griff zu bekommen, es ist extrem vielschichtig. Wanders, der in Brüssel bei der EU arbeitet: "Erzwungene Arbeit von Kindern bis zu Erwachsenen gibt es in vielen Branchen. Das kann die Landwirtschaft sein, die Fischerei, die Industrie. Die Ausbeutung kann überall erfolgen. 'Menschenhandel' ist auch nicht nur ein transnationales Problem. Es gibt ihn auch innerhalb von Staaten."
Zwangsarbeit, Menschenhandel und Ausbeutung stecken in vielen Produkten, die weltweit gekauft, benutzt und konsumiert werden. Wanders: "Es gibt keine Supply-Chain, in der nicht für ein Produkt so etwas vorkommen könnte." Solange es die Nachfrage nach den jeweils billigsten Produkten gebe, werde auch die Gefahr existieren, dass unter dem Denkmantel der Kostenminimierung der Menschenhandel und seine Folgen ausgenützt werden.
(Quelle: salzburg24)