FPÖ-Grande

Mölzer ortet Doppelmoral und Dilettantismus

APA17832578 - 08042014 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 075 II - Andreas Mölzer während der Pressekonferenz anl. zum Thema "Präsentation der FP-Kandidaten für die EU- Wahl" am Freitag, 10. Jänner 2014, in Wien. Mölzer zieht sich als Spitzenkandidat der FPÖ für die EU-Wahl am 25. Mai zurück. (ARCHIVBILD) APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER

Veröffentlicht: 21. August 2019 10:58 Uhr
Der FPÖ-Grande Andreas Mölzer mutiert immer mehr vom Parteiideologen zum internen Parteikritiker. In einem Gastkommentar für die "Kleine Zeitung" wirft er am Mittwoch seiner Partei in Sachen Postenbesetzungen Doppelmoral und Dilettantismus vor. Die Freiheitlichen würden sich "bei ihrem Bestreben, den Proporz zur Hälfte auf Blau umzufärben, überaus ungeschickt anstellen".

"Die schwarz-roten Proporzprofis, die das mit großer Selbstverständlichkeit und ohne jedes Unrechtsbewusstsein tun, gehen da wesentlich routinierter vor. Bei den Freiheitlichen versteht man es teilweise nicht einmal, die primitivsten Compliance-Regeln einzuhalten", so Mölzer, der nach Ausbruch der Ibiza-Affäre die Regierungsfähigkeit der FPÖ hinterfragte und sich selbst fragte: "Bin ich am Ende seit Jahrzehnten in der falschen Partei?"

Erinnerungen an erste schwarz-blaue Regierung

Mölzer erinnert in dem aktuellen Gastkommentar auch an die Zeit der ersten schwarz-blauen Regierung: "Während die schwarzen Proporz-Routiniers und ihre roten Genossen die Aufteilung des Landes und zahlreicher Spitzenpositionen auch mit der durchaus verdienstvollen Sozialpartnerschaft zu legitimieren wussten, konnten dies die neuen blauen Teilhaber an den Segnungen der republikanischen Futtertröge nicht ins Treffen führen. Und überdies glaubten viele der Haider'schen Kampfgefährten, von denen kaum einer als freiheitlicher Tiefwurzler zu bezeichnen war, dies eben zum eigenen finanziellen Vorteil tun zu müssen. Während Rot und Schwarz weitgehend im Sinne ihres vermeintlichen Parteiwohls zu agieren vermochten und dafür eben mit Spitzenpositionen im Sinne des Proporzes belohnt wurden, vermeinten die Vasallen des Bärentalers einen schnellen Schnitt machen zu müssen."

Mölzer über Glaubwürdigkeit der FPÖ

Mölzer merkt zwar an, dass parteipolitische Postenbesetzungen bei ÖVP und SPÖ in der Öffentlichkeit und von den Medien als selbstverständlich hingenommen werden, bei den Blauen aber sofort von "Skandal" gesprochen werde. Er glaubt dennoch, dass es der Glaubwürdigkeit der FPÖ schadet, wenn "das Hassobjekt Proporz" beim einem Regierungseintritt bei den Blauen "schlagartig zum Objekt der Begierde mutiert".

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

05.01.2025
Vor Treffen mit VDB

Kanzleramt für Kickl zum Greifen nahe

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken