Tag des Schlafes

Österreicher schlafen lange, aber schlecht

Nur rund ein Drittel stuft sich selbst als "guten Schläfer" ein
Veröffentlicht: 21. Juni 2019 10:41 Uhr
Die Quantität stimmt, doch es hapert in Österreich beim Schlaf an der Qualität, berichteten Salzburger Forscher. Die meisten Leute schlummern zwar nächtens ausreichend lange, nicht einmal ein Drittel stuft sich jedoch selbst als "guten Schläfer" ein. Probleme mit der Nachtruhe sind bei vielen Betroffenen ein langwieriges Problem. Die Studie erschien online als "Open Science Framework"-Vorabdruck.

Ein Team um Manuel Schabus vom Labor für Schlaf- und Bewusstseinsforschung der Universität Salzburg führte ein Jahr lang eine Onlinebefragung durch, bei der 1.000 Österreicher zwischen 18 und 90 Jahren ihre Schlafgewohnheiten und mögliche Schlafprobleme preisgaben. Die durchschnittliche Verweildauer im Reich der Träume stimmt bei den meisten Österreichern: Gut zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) gaben an, zwischen sieben und neun Stunden zu schlafen, was den Empfehlungen von Experten entspreche, so die Forscher.

Fast Hälfte der Österreicher mit Schlafproblemen

Allerdings berichtete fast die Hälfte der Menschen (46 Prozent) von Schlafproblemen. "Es ist auch alarmierend, dass nur knapp ein Drittel (31 Prozent) sich selbst als guten Schläfer beziehungsweise als gute Schläferin bezeichnet", erklärte Schabus der APA im Vorfeld des heutigen "Tag des Schlafes".

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Schlafprobleme: Defizite bei Versorgung?

Den Betroffenen ist meist über längere Zeit verwehrt, eine erquickende Nachtruhe zu genießen: 86 Prozent von ihnen litten zum Zeitpunkt der Befragung schon über ein halbes Jahr unter Schlafproblemen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) wurde schon einige Jahre davon heimgesucht. Demnach gäbe es deutliche Defizite in der Versorgung von Patienten mit Schlafproblemen, was in einer Gesellschaft mit hohen medizinischen Standards inakzeptabel ist, so Schabus.

Bildschirme und Stress mit negativen Auswirkungen

Grund für viele Schlafprobleme wäre oft individuell wahrgenommener Stress. Knapp zwei Drittel (57 Prozent) der befragten Österreicher berichtete von beruflichen Belastungen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) gab auch an, bis unmittelbar vor dem Schlafengehen elektronische Geräte wie Smartphones oder Laptops zu verwenden. Dies sei kontraproduktiv: "Das Bildschirmlicht unterdrückt das körpereigene Schlafhormon Melatonin in vielen Fällen, dies lässt einen schlechter einschlafen", erklärten die Forscher.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken