Österreichische Studie

Omikron-Infektion allein schützt kaum

Veröffentlicht: 08. August 2022 08:04 Uhr
Eine Omikron-Infektion biete nur einen sehr „engen“ immuniologischen Schutz, wie ein österreichisches Wissenschafterteam nun herausfand. Eine Impfung zuvor verhilft zu mehr Kreuzimmunität.
SALZBURG24 (mem)

Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 (B.1.1.529) ist von den ursprünglichen Erregern von Covid-19 (Wild-Typ/Wuhan) der bisher genetisch am weitesten entfernte Virus-Typ. Jetzt hat ein österreichisches Wissenschafterteam die Immunantwort nach erfolgter Infektion mit den Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 untersucht.

Wissenschafter untersuchen Immunität

Iris Medits vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien (Leitung: Elisabeth Puchhammer) und die Co-Autoren (z.B. von der Infektionsabteilung an der Klinik Favoriten sowie zwei kooperierende niedergelassenen Ärzte in Völkermarkt/Kärnten und in Ramsau/Steiermark) haben die Virus-neutralisierende Wirkung von Serumproben (Antikörper) von nicht geimpften und geimpften Probanden nach Infektionen mit Omikron BA.1 oder BA.2 eben gegen diese beiden Subtypen, gegen Wild-Typ-Viren und gegen die Delta-Variante (B.1.617.2) untersucht. Als "Kontrollgruppe" dienten Serum-Proben von Personen nach Infektion mit dem ursprünglichen Wuhan-Virus und drei mRNA-Teilimpfungen (mit oder ohne vorhergehender SARS-CoV-2-Infektion).

Fast keine Kreuz-Neutralisierung gegen andere Varianten

Die Ergebnisse, wie die Wissenschafter jetzt in der Fachzeitschrift "Frontiers of Immunology" (doi: 10.3389/fimmu.2022.946318) schrieben: "Eine primäre Infektion mit (Omikron; Anm.) BA.1 erzeugte eine verringerte neutralisierende Antikörperantwort gegen das Wild-Typ-Virus, gegen die Delta-Variante und gegen Omikron BA.2. Proben von BA.2-infizierten Personen zeigten fast keine Kreuz-Neutralisierung gegen die anderen Varianten."

Viele Geimpfte an Omikron erkrankt

Nach dreimaliger Impfung mit einem RNA-Impfstoff war zwar eine neutralisierende Wirkung von Serumproben gegen die beiden Omikron-Subtypen erkennbar, sie war allerdings geringer. Das ist wohl auch der Grund für die vielen Omikron-Infektionen unter Geimpften in den vergangenen Wochen und Monaten. Die Impfung verhindert aber speziell schwerere Krankheitsverläufe.

„Durchbruchinfektion“ schützt vor anderen Varianten

Die gute Nachricht für die Menschen, die trotz drei Covid-19-Teilimpfungen in den vergangenen Monaten im Rahmen der Omikron-Welle doch noch krank wurden: Eine solche "Durchbruchinfektion" erzeugte laut den Wissenschaftern eine breite kreuzreaktive Immunantwort gegen alle getesteten Virus-Varianten.

Kein langer Schutz bei Omikron-Infektion alleine

Wer sich allerdings nach zuvor nicht erfolgter Covid-19-Impfung auf eine Omikron-Infektion als künftigen Schutz gegen SARS-CoV-2 verlassen will, dürfte falsch liegen: Die alleinige Ansteckung damit führt offenbar nur jeweils zu einer "engen" Immunreaktion auf den jeweils für die Erkrankung verantwortlichen Virus-Subtyp. Im Endeffekt unterstützen diese Forschungsergebnisse den Plan, in zukünftigen Vakzinen sowohl SARS-CoV-2-Wild-Typ-Antigene als auch solche von Omikron aufzunehmen.

(Quelle: apa)

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