Die Seilbahnen-Branche gerät häufig wegen vermeintlicher Umweltschädlichkeit ins Fadenkreuz. Jetzt dreht Seilbahnen-Chef und ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl den Klima-Spieß um: Statt auf die Seilbahnen "hinzuhauen", die am wenigsten CO2 verursachen, solle man eine Sondersteuer für die Bewerbung "besonders umweltschädlicher Urlaubsformen" wie Flugreisen, etwa für Städtetrips, sowie Kreuzfahrten verhängen oder gleich ein Werbeverbot dafür einführen, forderte Hörl im APA-Gespräch.
Kennzeichnung für umweltschädliche Urlaubsformen?
Auch könne er sich vorstellen, diese "besonders CO2-relevanten Urlaubsformen – "wie bei der Tabakwerbung" – mit einer Kennzeichnung zu versehen und deutlich darauf hinzuweisen, wie umweltschädlich sie seien. Die Seilbahnen bzw. der heimische Tourismus würden sich letzterem anschließen, so Hörl, denn: "Dann haben es die Gäste wenigstens schwarz auf weiß, wie 'grün' der Urlaub in der österreichischen Sommer- und Wintersaison ist." Ein entsprechendes Kennzeichnungs-System müsse für alle gelten, schließlich brauche es "Chancengleichheit am Markt."
Seilbahnen-Chef kritisiert mediale Berichterstattung
Auch die mediale Berichterstattung in Bezug auf die Seilbahnen bzw. den Tourismus und den Klimawandel ist Hörl ein Dorn im Auge. Diese sei oft "faktenbefreit" und geprägt von "Einseitigkeit." So sei etwa in den vergangenen Tagen viel über die "weißen Bänder" in den Skigebieten berichtet und dabei "leider auch einiges überzogen" dargestellt worden. Beispielsweise werde über Schnee-Maschinen immer wieder als Energie Fresser berichtet. "Dies obwohl das Umweltbundesamt klar festgestellt hat, dass alle Pisten täglich präpariert und beschneit und die Seilbahnen gerade einmal 0,33 Prozent des Gesamtenergiebedarfs der Republik verbrauchen", betonte der ÖVP-Politiker.
An- und Abreise soll verbessert werden
Die „einzige Schwachstelle“ der Branche sei die An- und Abreise der Gäste. Hier überlege man, wie man dies verbessern könne. Immerhin habe man mit dem Nightjet zum Schnee die "CO2-Prasserei" wie "Tagesflüge zum Skifahren" abgelöst. "Künftig kann ich mir auch vorstellen, dass wir die An- und Abreise für Gäste attraktiver gestalten und für diese auch Vergünstigungen entwickeln", meinte der Seilbahnen-Chef.
(Quelle: salzburg24)