Zum vierten Mal in Serie lag der tägliche Zuwachs in absoluten Zahlen nur mehr im zweistelligen Bereich, so die Auflistung des Gesundheitsministeriums. Demnach standen 52 Neuinfektionen 357 Neu-Genesenen gegenüber. Die Zahl der aktiv Erkrankten ist in Österreich neuerlich auf 3.087 Betroffenen gesunken. Der Zehn-Tages-Durchschnitt betrug 0,72 Prozent. Zum Vergleich: Der Wert lag in Großbritannien bei fünf, in Schweden bei 4,2, in der Schweiz bei 1,12 und in Deutschland bei 1,7 Prozent.
Kurz weist Kritik an Maßnahmen zurück
Kritikern, die bemängelten, dass die Maßnahmen übertrieben gewesen seien, riet Kurz in der Regierungserklärung, "den Grundregeln der Mathematik zu folgen". Wem das nicht möglich sei, der solle nach Italien, Frankreich oder Spanien schauen: "Dann sieht man schnell, wie die Situation wäre, wenn wir nicht gehandelt hätten."
Opposition verweist auf Schweden und sieht fehlende Transparenz
Nach der Erklärung der Regierungsspitze legte die Opposition dennoch einiges an Kritik nach. Während die SPÖ mehr Einbindung verlangte und die Freiheitlichen das Beispiel Schweden zur Widerlegung der Alternativlosigkeit der Maßnahmen ins Treffen führten, kritisierten die NEOS abermals die fehlende Transparenz und beklagten die entstandene Unsicherheit unter den Unternehmern.
Coronavirus: Positiver Trend in Westeuropa
Aber nicht nur in Österreich war die Entwicklung gut: Ganz Westeuropa könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Coronavirus-Ausbreitung über den Berg sein. "Bei den Epidemien in Westeuropa sehen wir Stabilität oder einen absteigenden Trend", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.
"Epidemien können leicht wieder aufflammen"
Bei der Aufhebung von Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen, die die Ausbreitung des Virus erfolgreich verlangsamt hätten, sei aber Vorsicht geboten, warnte Tedros. "Epidemien können leicht wieder aufflammen", sagte er. Deshalb müssten neue Infektionen weiter unbedingt früh entdeckt, Infizierte isoliert und mit Infizierten in Kontakt gekommene Menschen weiter unter Quarantäne gestellt werden.
(Quelle: apa)