2010 wurden in Österreich 487 Neudiagnosen gestellt, 2011 waren es 525 und 2012 wurden 523 Neuinfektionen diagnostiziert. Für dieses Jahr wird somit ein Minus von 43 neuen Fällen erwartet, zeigte sich Beck erfreut. Etwa 57 Prozent aller Neudiagnosen entfallen auf die Ostregion. In Wien als Hochburg der Neuinfektionen werden laut Hochrechnung bis Ende des Jahres 275 neue Fälle erwartet (2012 waren es 331), in Niederösterreich 23 (2012: 22) und im Burgenland vier Fälle (2012: 5).
In den restlichen Bundesländern wird es bis auf die Steiermark und Kärnten allerdings einen Anstieg der Fälle geben, wie Zahlen der Virologie der MedUni Wien zeigen. Die stärksten Anstiege sind in Tirol (von 20 auf 33 Fälle) und in Vorarlberg (von sieben auf 20 Fälle) zu verzeichnen. In Österreich leben schätzungsweise 12.000 bis 15.000 Menschen mit dem HI-Virus.
Meist wird die Diagnose viel zu spät gestellt. "In den seltensten Fällen kommen die Menschen früh zu einem Arzt", sagte Norbert Vetter, HIV-/Aids-Experte am Otto-Wagner-Spital in Wien. Wenn der Patient bereits eine schlechte Immunologie hat, dann sei es umso schwerer, ein langes und normales Leben zu ermöglichen. Nach einer raschen Diagnose sei die Lebensqualität eines HIV-Infizierten sehr gut, die Medikamente müssten mittlerweile nur noch ein Mal am Tag genommen werden. Auch die Nebenwirkungen seien vernachlässigbar.
Allerdings ist HIV in Europa wieder auf dem Vormarsch: Die Zahl der Infektionen mit dem Virus ist 2012 in Europa sowie in umliegenden Ländern um acht Prozent auf 131.000 gestiegen. Der bei weitem größte Teil der Neu-Infektionen sei in Ost-Europa und Zentral-Asien verzeichnet worden, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie das Europäische Zentrum zur Krankheits-Prävention (ECDC) am Mittwoch mit. Alleine in Russland habe es 76.000 neue HIV-Infektionen gegeben. In West-Europa ist die Zahl der Aids-Fälle dagegen kontinuierlich zurückgegangen und lag 2012 fast 50 Prozent unter dem Niveau von 2006.
(Quelle: salzburg24)