Frauen in der Kirche

Elisabeth Ackerl übernimmt Betriebsratsvorsitz der Erzdiözese Salzburg

Der aktuelle Betriebsrat der Erzdiözese Salzburg. Vordere Reihe (v. l.): Anita Hofmann, Barbara Schubert, Elisabeth Ackerl, Thomas Neureiter. Hintere Reihe (v. l.): Sascha Piga, Manfred Ebner, Gerd Seidl. Nicht im Bild: Peter Schörghofer.
Veröffentlicht: 22. Oktober 2025 13:20 Uhr
Seit fast einem halben Jahrhundert gibt es in der Erzdiözese Salzburg einen Betriebsrat, doch eine Frau an dessen Spitze sieht man dort eher selten. Das ist mit der Wahl von Elisabeth Ackerl nun anders. Im SALZBURG24-Interview spricht die 48-Jährige über Frauen in der Kirche, ihre Motivation als oberste Vertreterin der rund 400 Beschäftigen sowie ihre Pläne als Betriebsratsvorsitzende.

Elisabeth Ackerl hat ein neues Kapitel in der Geschichte der Erzdiözese Salzburg aufgeschlagen: Mit ihrer Wahl an die Spitze des Betriebsrats übernimmt sie eine Position, die bislang fast ausschließlich von Männern besetzt war. "Wir dachten zunächst, ich sei die erste Frau im Vorsitz – tatsächlich gab es vor rund 20 Jahren schon einmal eine Frau in dieser Funktion", schildert die 48-Jährige am Mittwoch gegenüber SALZBURG24. Nun möchte sie mit der mittlerweile in Deutschland lebenden Frau in Kontakt treten, um sich auszutauschen.

Motivation für Betriebsratsvorsitz in Erzdiözese

Betriebsräte gibt es in der Erzdiözese Salzburg bereits seit 1975. Heute besteht der Betriebsrat aus acht Mandaten, gleichmäßig besetzt mit vier Frauen und vier Männern. Die Interessenvertretung repräsentiert rund 400 Beschäftigte aus dem Ordinariat und den pastoralen Bereichen in Salzburg und Tirol.

Elisabeth Ackerl selbst arbeitet seit fast drei Jahren im Fachbereich Informationstechnologie der Erzdiözese, wo sie Assistenz, Projektkoordination und Rechnungswesen übernimmt. Die gebürtige Wienerin zog vor einigen Jahren nach Salzburg und erlebte ihre Wahl als "sehr positive Erfahrung. Da ich durch meine Arbeit in der IT viele Kolleginnen und Kollegen kenne, war die Resonanz großartig."

Die Motivation, den Vorsitz zu übernehmen, bekam sie durch ihren Vorgänger Thomas Neureiter, der ihr Stellvertreter bleibt: "Er hat mich direkt angesprochen. Nach vielen Gesprächen mit ihm und dem Betriebsrat habe ich zugesagt. Es geht mir darum, das Soziale zu fördern und Brücken zwischen Mitarbeitenden und Kirchenleitung zu stärken."

Frauen in der Kirche

Die neue Betriebsratsvorsitzende betont auch die Bedeutung von Frauen in der Kirche: "Viele wissen gar nicht, dass etliche Frauen in kirchlichen Spitzenpositionen arbeiten – etwa die Ordinariatskanzlerin, die stellvertretende Finanzkammerdirektorin oder die Leiterin des Seelsorgeamts." Es sei wichtig, jungen Frauen zu veranschaulichen, dass sie Präsenz zeigen können.

Zu ihren Aufgaben als Betriebsratsvorsitzende zählen neben klassischen Mitbestimmungsaufgaben auch die Organisation von Veranstaltungen, wie das Totengedenken für verstorbene Mitarbeitende und Priester zu Allerseelen oder die Weihnachtsfeier. "Natürlich gibt es auch Konfliktbegleitung, denn wo Menschen arbeiten, gibt es Spannungen. Wir achten darauf, soziale Lösungen zu finden", erklärt Elisabeth Ackerl.

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Ackerl will zuhören, Brücken bauen und soziale Lösungen

Für die Zukunft plant sie, die Arbeit des Betriebsrats weiterzuentwickeln, insbesondere durch Zuhören, Brückenbau und soziale Lösungen. "Es gibt laufend Projekte, aber das Wichtigste ist, den Kontakt zu den Menschen zu pflegen und ihre Anliegen ernst zu nehmen." Privat tankt Ackerl Energie bei Spaziergängen, Radtouren und in der Natur rund um Salzburg. "Je weiter man hinausgeht, desto mehr wird man belohnt. Die Wiesen, die Berge – das gibt mir Kraft."

Ihre Tätigkeit als Betriebsratsvorsitzende beginnt Ackerl Mitte November. Dafür wird sie von ihrer aktuellen Stelle in der IT-Abteilung freigestellt.

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(Quelle: salzburg24)

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