Nach nur einer Saison muss die Seebühne am Wolfgangsee bei St. Gilgen (Flachgau) wieder abgebaut werden. Die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung hatte bereits im vergangenen Dezember wegen einer ausgelaufenen naturschutzrechtlichen Genehmigung den Abbau angeordnet. Es folgten "schwierige Gespräche mit den zuständigen Behörden, Sachverständigen und Fachleuten", die letztlich ergeben hätten, dass die Bühne vorerst wieder abgebaut werden müsse, informierten die Bühnenbetreiber am Freitag.
Budget deutlich überschritten
Die Bühne war anlässlich des "Wolfgangjahres" 2024 - der Heilige war vor 1.100 Jahren geboren worden - in Ried am Wolfgangsee auf Salzburger Seite des Sees errichtet worden. Aufgeführt wurde Franzobels "Wolf, ein Mystical", aber trotz zehn ausverkaufter Aufführungen wurde das 2,65 Millionen Euro schwere Budget um 650.000 Euro überschritten. Hinter dem Projekt und der Bühne stehen der Verein "Wolfgang 2024" mit seinen Mitgliedern, den Gemeinden St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang und der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft.
Genehmigung für Wolfgangsee-Bühne ausgelaufen
Für den Bühnenbau gab es nur eine befristete naturschutzrechtliche Bewilligung, die nach der Saison abgelaufen ist. Da nun keine Lösung gefunden wurde, kommt es zur Demontage. "Es macht sich nun bezahlt, dass die Investition von Beginn an darauf ausgelegt war, die Salzkammergut Seebühne als mobiles Objekt zu konzipieren. Dadurch wird der Abbau und der Wiederaufbau am bestehenden oder gegebenenfalls anderen Standorten deutlich erleichtert", heißt es in der Aussendung. Die mobilen Bühnenelemente sollen nun in Lagerräumlichkeiten vor Ort eingelagert werden - "mit dem klaren Ziel, sie in den kommenden Jahren erneut für kulturelle Highlights am Wolfgangsee zu nutzen", so der Verein.
Suche nach neuem Platz
Für eine Neubespielung würden unterschiedliche Möglichkeiten geprüft. Dabei sollen der aktuelle Platz evaluiert und alternative Standorte geprüft werden. Ziel sei eine langfristige Genehmigungsfähigkeit. Die Verantwortlichen betonten heute ihre "klare Bereitschaft, dieses Projekt mit großem Engagement weiter voranzutreiben". Der Wolfgangsee solle auch in Zukunft Austragungsort hochwertiger Kulturveranstaltungen sein.
Grüne fühlen sich bestätigt
Martina Berthold, Landessprecherin der Salzburger Grünen, zeigt sich in einer Presseaussendung erfreut über den Abbau der Bühne. „Das Scheitern dieses Projekts ist kein Betriebsunfall, sondern die Folge von Ignoranz gegenüber Natur- und Rechtsvorgaben. Projekte müssen von Beginn an klaren ökologischen und rechtlichen Kriterien standhalten – sonst verspielen wir das Vertrauen in nachhaltige Kulturarbeit.“
(Quelle: salzburg24)