Digitalisierung in der Pflege

Zimmerdecke im Betreuten Wohnen in Thalgau als Aufpasser

Ulla Pfister, Pensionistin und Bewohnerin im Betreuten Wohnen Thalgau, gemeinsam mit Melanie Winkler, soziale Fachkraft.
Veröffentlicht: 26. September 2025 07:50 Uhr
Ein Pilotprojekt im Flachgau setzt auf digitale Sicherheit für Senior:innen: Im Betreuten Wohnen in Thalgau wurde in den neuen Wohnungen ein Assistenzsystem installiert, das sämtliche Räume mit Sensoren überwacht und im Notfall Hilfe organisiert.
SALZBURG24 (alb)

Im neuen Betreuten Wohnen in Thalgau (Flachgau) haben die Pensionist:innen einen in Salzburg bisher einzigartigen Aufpasser: Ein direkt verbautes digitales Assistenzsystem. Es sichert die gesamte Wohnung über intelligente Decken-Sensoren und alarmiert dann Unterstützung, wenn sie gebraucht wird – etwa bei Stürzen und Notfälle.

Decken-Assistenz seit August in Thalgau im Einsatz

„Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden und selbstständig leben können“, meint Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg, am Donnerstag in einer Aussendung dazu. Mit dem neuen Assistenzsystem könne man den Menschen im Betreuten Wohnen mehr Sicherheit geben und ihren Angehörigen ihre Sorgen teilweise nehmen. Wenn sich „Livy Care“ in Thalgau bewährt, wolle man es auch an den 20 anderen Standorten einsetzen. Im neuen Betreuten Wohnen wird das System seit Anfang August getestet. Bisher sei alles gut gelaufen. Einen richtigen Alarm habe es aber noch nicht gegeben, heißt es auf SALZBURG24-Anfrage.

Mehr als ein Viertel der Senior:innen stürzt laut WHO und dem Robert-Koch-Institut mindestens einmal pro Jahr, ein guter Teil davon mehrmals. Dabei kann ein Sturz mit Verletzungsfolge ein einschneidendes Ereignis für das selbstständige Leben älterer Menschen darstellen, betont die Caritas. Denn bei schlimmeren Verletzungen ist im Alter der Weg zurück in die Selbstständigkeit oft beschwerlich oder nicht mehr möglich. Mit dem digitalen Assistenzsystem wolle man durch eine möglichst schnellen Reaktionskette Langzeitfolgen minimieren und alten Menschen möglichst lange ein selbstständiges und vor allem selbstbestimmtes Leben ermöglichen, erklärt Andreas Gruber, Geschäftsführer der Austria Assisted Living GmbH.

Angehörige werden bei Stürzen alarmiert

Dabei setzt „Livy Care“ auf Sensorfusionstechnologien: Registriert das System einen Sturz, bekommen die Angehörigen eine Meldung auf ihr Handy. Ergänzt werden die Sensoren durch eine Sprechanlage, sodass die Pensionist:innen im Ernstfall direkt mit ihren Angehörigen sprechen können, ohne erst nach dem Telefon greifen zu müssen. Durch sie können die Bewohner:innen und ihre Angehörigen im Notfall kommunizieren.

Die Kosten lagen bei rund 1.200 Euro pro Wohnung, wie S24 von Gruber erfuhr. Diese mussten aber nicht von den Bewohner:innen übernommen werden – das Assistenzsystem wurde von Heimat Österreich direkt eingebaut. Zusätzlich sind SOS-Knöpfe an den Wänden angebracht, um im Notfall Hilfe zu rufen.

(Quelle: salzburg24)

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