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Kräuter-Expertin Karina Nouman im Sonntagstalk: "Ich möchte zeigen, was ein Gänseblümchen kann"

Veröffentlicht: 08. Juni 2025 17:25 Uhr
Vom Gänseblümchen über die Rose bis hin zur Schafgarbe: Salzburgs Natur hat eine Vielzahl an Kräutern und Pflanzen zu bieten, aus denen sich Tees, Öle oder Peelings zaubern lassen. Karina Nouman aus Lamprechtshausen – auch als „Fräulein Grün“ bekannt – bietet Kräuterkurse und -wanderungen an und teilt im Sonntagstalk ihre Tipps und Tricks.

Welche Kräuter und Pflanzen hat Salzburg zu bieten? Was lässt sich daraus zaubern? Und wofür eignen sich die hergestellten Öle, Tees oder Peelings? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Kräuter-Expertin Karina Nouman aus Lamprechtshausen (Flachgau) seit rund zehn Jahren. Sie hat unter anderem eine Ausbildung in Traditioneller Europäischer Heilkunde (TEH) absolviert. Unter dem Namen „Fräulein Grün“ hält sie in ihrem Kräutersacherl verschiedene Workshops, in denen sie zeigt, wie Kräuter und Heilpflanzen das Wohlbefinden unterstützen können. Genau dort haben wir die 46-Jährige zum Sonntagstalk getroffen – umgeben von Kamille, Wiesen-Labkraut, Löwenzahn, Vogelzwitschern und brummenden Insekten.

Sonntagstalk mit Karina Nouman: Ein Auszug zum Nachlesen

SALZBURG24: Welche Kräuter hat Salzburg zu bieten, die sich gut selbst verarbeiten lassen, und wozu kann man sie verwenden?

KARINA NOUMAN: Bitte frag mich, welche Kräuter wir nicht haben. Insgesamt haben wir 3.000 Pflanzen im Bundesland Salzburg, viele sind geschützt. Wir haben sehr viele Heilpflanzen. Ich schaue jetzt einfach geradeaus und du siehst, dass hier Kamille wild wächst. Dort unten haben wir ein Wiesen-Labkraut mit den weißen kleinen Blüten. Daneben ist der Rotklee, wir haben Spitzwegerich, Löwenzahn und Mädesüß. Unter dem Apfelbaum wachsen Wilderdbeeren und Rosen. Das sind nur Pflanzen, die ich jetzt mit einem Blick geradeaus neben meinem Tisch sehe. Die Menschen brauchen nicht so ein Freak werden wie ich, du musst nicht hunderte Pflanzen kennen. Du brauchst für die ersten Beschwerden zum selbstbestimmten Handeln eine Handvoll Kräuter.

Was würdest du Einsteigerinnen und Einsteigern empfehlen oder was kann man mit Kindern gut zubereiten?

Bei Erwachsenen sage ich immer die großen Drei sind Gänseblümchen, Spitzwegerich und Brennnessel. Man kann sie wunderbar erkennen und es gibt keine giftigen Verwechslungen, denn wir haben giftige Pflanzen. Ich glaube ich kenne keinen Menschen, der das Gänseblümchen nicht erkennt. Dann kann ich ihnen beibringen, dass es eine wundheilende Pflanze ist. Ich kann einen Ölauszug machen. Wenn ich sie trockne, kann ich sie als Tee verwenden, weil sie schleimlösend wirkt. Sie ist auch ein Steh-Auf-Männchen der Natur, also du kannst drauftreten oder mit dem Rasenmäher drüberfahren. Kulinarisch ist das Gänseblümchen auch super, weil du es auf ein Butterbrot mit Radieschen geben kannst. So lernen Kinder und Erwachsene, wie unkompliziert und schnell Sachen in Produkte verwandelbar sind. Du musst ein paar Basissachen wissen, aber das lernst du sehr schnell. Gerade wenn du Interesse hast, hast du es in einem Tag intus.

Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus? Wie erkenne ich, ob ein Produkt, das ich hergestellt habe – vielleicht ein Öl, eine Tinktur oder ein Saft – noch gut ist?

Da gibt es keine allgemeine Regel für unterschiedliche Dinge. Aber meine Mama hat immer gesagt: „Riech einmal dran, dann weißt du, ob es noch gut ist.“ Wir haben eine sehr gute Nase. Grundsätzlich sagt man, alles, was man in Tinktur einlegt, ist ein Ansatzschnaps. Und je älter der Schnaps ist, desto besser wird er. Bei Öl hast du einfach ein Ablaufdatum, auch die Sauberkeit spielt eine Rolle. Wie sauber ist das Glas, mache ich es auf oder zu? Wenn das Ölglas verschlossen bleibt, ist es nach zehn Jahren immer noch verwendbar. Wenn Essig nicht pasteurisiert ist, ist er super zum Konservieren. Er ist auch nach zwei Jahren noch gut. Meine Pechsalbe ist sieben Jahre alt und ich verwende sie immer noch. Harz hält Viren, Bakterien und Pilze ab. Wenn Schlieren auf dem Öl sind oder es ranzig riecht, ist es abgelaufen. Wenn auf dem Saft blaue, kleine Schimmelinseln schwimmen, muss ich ihn wegtun. Aber alles, was gut riecht und ausschaut, kann ich meistens noch verwenden.

Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's jede Woche. Am kommenden Sonntag, 15. Juni, ist Walter Klappacher, Gründer der HOSI (Homosexuelle Initiative), zu Gast bei Moritz Naderer. Die beiden sprechen über die Entstehungsgeschichte der Menschenrechtsorganisation. Einfach reinhören! Habt ihr Vorschläge für Interviewpartner:innen? Dann meldet euch einfach unter redaktion@salzburg24.at. Wir freuen uns über eure Inputs!

(Quelle: salzburg24)

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