"Sehr geehrter Frau LH-Stv. Astrid Rössler!
Laut Medienberichten fordern Sie Tempo 80 auf der Stadtautobahn.
Gegenargumenten soll von Anfang an der Wind aus den Segeln genommen werden: Der Fahrtzeitverlust sei so minimal, dass gar niemand ernsthaft etwas dagegen haben könne.
Stau in Salzburg sieht das differenzierter.
Der Fahrzeitverlust ist auf die kurze Strecke betrachtet wirklich minimal. Es geht aber nicht nur um diese kurze Strecke. Tempo 130 wurde auch im Land Salzburg schon auf langen Strecken durch Tempo 100 ersetzt. Wenn der nächste Schritt Tempo 80 lautet, erhöht sich die Fahrzeit gegenüber Tempo 130 um 39,5%. Das Argument des minimalen Fahrzeitverlustes ist daher unrichtig, weil der Streckenabschnitt nicht isoliert betrachtet werden darf. Die Funktion der Autobahnen als schnelle Fernverbindungen ist bereits jetzt ernsthaft gefährdet.
Die Taktik vieler kleiner Einschnitte, Reduktionen und Sperren, die in Summe zu schmerzhaften Verzögerungen und Staus führen, sind uns bereits von Ihrem Parteikollegen Stadtrat Padutsch hinlänglich bekannt. Stau in Salzburg fordert als ersten Schritt die transparente Veröffentlichung einer verbindlichen Planung für die nächsten zehn Jahre. Diese hat über alle von Ihnen angedachten geplanten Geschwindigkeitsreduktionen, aber auch über mögliche Rücknahmen von Reduktionen zu informieren. Ebenfalls zu veröffentlichen sind die Grundlagen der Planung, sowie eine fachliche Bewertung eventueller Gegenargumente. Der Lufthunderter im Tennengau ist zB ohnehin sehr umstritten, da der Verkehr im Verhältnis zur Großwetterlage eine verschwindend kleine Rolle zu spielen scheint.
Ein zusätzliche Voraussetzung für die Einrichtung eines Testbetriebes von Tempo 80 ist die detaillierte, mehrmonatige Erhebung des IST-Zustandes vor der Aufnahme des Testbetriebes samt transparenter Veröffentlichung aller erhobenen Rohdaten und deren Auswertungen auf einer Website zur öffentlichen Einsichtnahme. Auch das wäre eine wohltuende Unterscheidung zum Grünen System Padutsch, wo sich in den zugrundeliegenden Amtsberichten entgegen den absolut positiven Grünen Forderungen nach mehr staatlicher Transparenz in der Regel gar keine Daten befinden.
Nachdem unsere Forderungen exakt den Grünen Forderungen nach mehr staatlicher Transparenz entsprechen, stimmen Sie uns sicherlich zu, dass vor Schaffung dieser Grundlagen die Einführung eines Testbetriebes abzulehnen ist. Wir freuen uns daher bereits jetzt auf eine sachliche Diskussion nach Schaffung der geforderten Voraussetzungen.
Beim Thema Stadtautobahn ebenfalls mitzudenken ist ein rascher Lückenschluss der fehlenden Autobahnanschlüsse Grödig II, Moosstraße und Hagenau. Wir bitten um Information, ob Sie sich dafür einsetzen werden. Derzeit fallen auf dem Weg zur Autobahn täglich tausende sinnlose umweltverschmutzende Umwegkilometer durch dicht besiedelte Wohngebiete an, nur weil die Autobahn aufgrund der fehlenden Auffahrten nicht auf kurzem Weg erreichbar ist.
Mit besten Grüßen
Peter Harlander
Stau in Salzburg"
(Quelle: salzburg24)