Das vollbesetzte Fahrgastschiff „Seenland“, das auf dem Obertrumer See (Flachgau) unterwegs ist, hat plötzlich einen Batterieschaden. Es kommt zu starker Rauchentwicklung. Die Fahrgäste müssen in Sicherheit gebracht werden, einige sind verletzt oder werden vermisst, da sie ins Wasser gesprungen sind: Dieses Szenario wurde am Donnerstagabend in Seeham geübt. Mit dabei waren rund 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Wasserrettung – darunter 45 „Opfer“, wie Karl Kreuzhuber, Mitglied der Wasserrettung und Organisator der Übung, am Nachmittag im SALZBURG24-Interview schilderte.
Bildergalerien
„Die Personen, die vermeintlich im Wasser untergegangen sind, müssen mit Drohnen des Roten Kreuzes gesucht werden. Auch Taucher werden angefordert.“ Ausgangspunkt der Übung war das Strandbad Seeham. Dort trafen sich die Einsatzkräfte. „Die Havarie ist an einem versteckten Teil des Sees. Wie es im Einsatzfall auch wäre, kommt eine Alarmierung. Wir sind immer von demjenigen abhängig, der den Notruf abgibt. Ein See ist ja groß. Und wenn sich der Anrufer dort zum Beispiel nicht auskennt, ist es sehr schwierig zu eruieren, wo die Einsatzstelle genau ist. Und dass es stockdunkel ist, ist die größte Herausforderung.“
Abläufe und Ausrüstung bei Übung am Obertrumer See auf dem Prüfstand
Getestet wurde, ob die Abläufe funktionieren. Und auch das technische Equipment wurde auf die Probe gestellt – etwa neue digitale Geräte in den Fahrzeugen. „Das Rote Kreuz hatte außerdem noch nicht so viele Möglichkeiten, eine Nachtsuche im Wasser zu machen.“ Seit einigen Jahren gibt es außerdem Boote mit Sonaranlagen. Es sollte auch getestet werden, wie gut die Einsatzkräfte damit Personen orten können, schilderte Kreuzhuber.
Chance für junge Einsatzleiter
Übungen wie diese gibt es im Flachgau ungefähr einmal im Jahr. Am Donnerstag sollten vor allem junge Einsatzleiter:innen die Chance bekommen, Erfahrungen zu sammeln. „Es können natürlich Fehler passieren, aber sie sollen etwas lernen. Das ist der Sinn und Zweck davon.“
(Quelle: salzburg24)