Schon vor 1800 Jahren haben Römer ihre Sommerfrische im Salzkammergut verbracht, wie Ausgrabungen der Universität Salzburg und der OÖ Landes-Kultur GmbH in Weyregg belegen. In der nicht zufällig so benannten Römergasse wurden bei den Vorbereitungen zu einem Neubau nun die Überreste einer luxuriösen Villa freigelegt, in der ihre Bewohner einst den Panoramablick über den Attersee genossen haben. Etwa ein Viertel des "hervorragend erhaltendne Mosaiks" sind freigelegt.
Geophysikalische Untersuchungen zeigten, dass die Wandelhalle auf ganzer Länge und das Mosaik komplett erhalten sind. "Dass wir einen so aufregenden und umfangreichen Blick ins Erdreich werfen können, verdanken wir auch dem Einsatz von Geomagnetik und Georadar, mit dem große Flächen innerhalb kürzester Zeit 'durchleuchtet' werden können", erklärten die Wissenschafter in der Aussendung.
16 verschiedene Mosaikböden
Die überaus große Anlage ist seit 250 Jahren bekannt und beschäftigt die Archäologie seit 1924. Die Anlage bestand aus einem Hauptgebäudekomplex, einem luxuriös ausgestatteten kleineren Nebengebäude sowie einem Wirtschaftshof. Bislang konnten 16 verschiedene Mosaikböden dokumentiert werden, doch die meisten davon sind entweder zerstört oder wurden nach ihrer Freilegung wieder mit Erde bedeckt. Bei der aktuell laufenden Ausgrabung der Universität Salzburg und der OÖ Landes-Kultur GmbH ist es nun gelungen, Teile eines hervorragend erhaltenen Mosaiks, Reste von Wandmalerei sowie Teile von Fußboden- und Wandheizungen freizulegen.
31 Meter lange Wandelhalle
Nicht nur der hervorragende Erhaltungszustand des mit einfachen geometrischen Mustern dekorierten Mosaikbodens fasziniert die Expertinnen und Experten, sondern vor allem auch seine Größe und sein hervorragender Zustand – es ist das mit Abstand größte bekannte Römermosaik in Oberösterreich und zierte den Boden einer sage und schreibe 31 Meter langen Wandelhalle mit einer Fläche von über 110 Quadratmetern. Geophysikalische Untersuchungen zeigen, dass diese Wandelhalle noch auf ganzer Länge erhalten ist und daher wohl auch das Mosaik. Das Wissenschafts-Team nimmt an, dass noch weitere Mosaike weitgehend intakt unter der Erde zu finden sind.
Fund am Attersee dokumentiert
Der Fund werde nun dokumentiert aber nicht weiter freigelegt. Er soll unterirdisch erhalten bleiben und werde zugeschüttet, erläuterte einer der Projektleiter, Stefan Traxler. Das Mosaik befindet sich auf einem Grund, auf dem ein Neubau entstehen soll. Um es nicht zu zerstören, wird das neue Gebäude nun drei Meter versetzt errichtet.
Römische Anlage seit 250 bekannt
Die gesamte römische Anlage ist seit 250 Jahren bekannt und beschäftigt Archäologen seit 1924. Sie bestand aus einem Hauptgebäudekomplex, einem luxuriös ausgestatteten kleineren Nebengebäude sowie einem Wirtschaftshof, hieß es in der Aussendung
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(Quelle: salzburg24)