Ein 26-jähriger Linzer brachte den Fall ins Rollen, wie Rudolf Frühwirth vom Landeskriminalamt im Gespräch mit der APA schilderte. Eine Firma hatte die Polizei alarmiert, weil der Verdächtige ein Spezialwerkzeug im Internet anbot, das dem Unternehmen Ende 2015 von einer Baustelle in Aurolzmünster gestohlen worden war. Bei einer Hausdurchsuchung wurden Werkzeuge und Installationsmaterial um rund 70.000 Euro sichergestellt, insgesamt soll der Mann Waren um 100.000 Euro bei seinem Arbeitgeber sowie von verschiedenen Baustellen gestohlen und teilweise weiterverkauft haben. Mit dem Erlös schaffte er weitere Maschinen an, meist Hehlerware - ein Faden, den die Kriminalisten aufnahmen.
26 Firmeneinbrüche in Bayern, Braunau und Vöcklabruck
Er führte sie zu einem 21-Jährigen aus dem Bezirk Braunau. Dieser hatte seit Frühling 2015 gemeinsam mit drei Komplizen im Innviertel, im Bezirk Vöcklabruck sowie in Bayern 26-mal in Baustellencontainer, Firmen und Firmenautos eingebrochen und Werkzeuge sowie Installationsmaterial im Gesamtwert von mindestens 250.000 Euro gestohlen. Die Gruppe mietete für die Lagerung der Beute sogar eine eigene Halle an. Als sich die Polizei dort umsah, fand sie noch Werkzeuge im Wert von 140.000 Euro. Den Rest hatten die Männer bereits verkauft.
26-Jähriger stiehlt Werkzeug von Arbeitgeber
Im Umfeld des 26-Jährigen stieß die Polizei noch auf einen 21-Jährigen aus dem Bezirk Steyr-Land, der nebenberuflich über das Internet Werkzeug verkaufte. Er hatte ein legales Gewerbe angemeldet, fettete sein Sortiment aber mit gestohlenen Artikeln auf. Binnen zwei Jahren hatte er bei seinem Arbeitgeber immer wieder Werkzeuge mitgehen lassen. Waren im Wert von 11.500 Euro wurden bei dem Mann sichergestellt, auch er dürfte aber weit mehr erbeutet haben.
Diebesgut im Wert von bis zu 370.00 Euro
Der Großteil der sichergestellten Beute im Wert von insgesamt etwa 221.500 Euro konnte den rechtmäßigen Besitzern zugeordnet werden und wurde diesen zurückgegeben. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass das gesamte Diebesgut mindestens 360.000 bis 370.000 Euro wert war. Die Nachverfolgung und Zuordnung gestalte sich hier schwierig, weil vieles über das Internet verkauft wurde und die Männer untereinander gehandelt bzw. getauscht hätten, so Frühwirth.
(APA)
(Quelle: salzburg24)