Pinzgau

Salzburgerin seit 25 Jahren als "Wetterbeobachterin" auf der Rudolfshütte

Veröffentlicht: 03. Mai 2016 11:47 Uhr
Seit 25 Jahren beobachtet Melitta Maislinger Regen, Schnee, Wind und Wetter auf der Wetterstation Rudolfshütte auf 2.315 Meter Seehöhe in Uttendorf (Pinzgau). Sechsmal am Tag gibt die ehrenamtliche Wetterbeobachterin ihre Aufzeichnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nach Salzburg durch. Sie sucht dringend Verstärkung, doch bisher hat sich niemand bei der ZAMG gemeldet.

Wenn das Drei-Sterne-Berghotel Rudolfshütte in der Zwischensaison geschlossen hat, ist die 60-jährige Salzburgerin tagelang alleine am Berg. Wie hält sie das aus? Fühlt sie sich einsam auf der Wetterstation? "Nein, ich bin gerne hier heroben. Wir haben einen interessanten Auftrag. Wir beobachten, wir messen und wir beurteilen. Langweilig wird es nie", erzählte sie im APA-Gespräch.

Weitere Wetterbeobachter für die Rudolfshütte gesucht

An Annehmlichkeiten fehlt es ihr nicht. Die Wetterstation inklusive Küche und Schlafzimmer ist gut beheizt. Es gibt Internet und Fernsehen. Ein Tunnel führt in das nur wenige Meter entfernte Berghotel. Ist es geöffnet, so kann sie Hallenbad und Sauna benutzen und essen und trinken, was das Herz begehrt.

Kost und Logis sind für die Wetterbeobachter frei. Das Problem ist nur, dass sich seit der Auflösung des bisherigen Teams im Vorjahr keine weiteren Wetterbeobachter mehr finden lassen. "Es sollten insgesamt fünf Personen sein, die sich abwechseln. Wir brauchen daher noch drei oder vier Ehrenamtliche", sagte Leo Hettegger von der ZAMG in Salzburg zur APA. Jeder sollte fünfmal im Jahr zwei Wochen lang auf der Wetterstation bleiben. Welche Fähigkeiten muss man mitbringen? "Die Grundvoraussetzung ist, dass man Interesse für das Wettergeschehen hat. Am Idealsten sollte es jemand sein, der frisch in Pension gegangen ist und eine Aufgabe sucht."

Wandern, Skifahren und das Wetter beobachten

Der Wetterbeobachter muss jene aktuellen Wetterzustände notieren, die von den automatischen Sensoren nicht erfasst werden. Die Aufzeichnungen betreffen beispielsweise die Form der Wolken, die Art der Niederschläge - von Graupelschauer über Nieseln bis zum heftigen Schneefall. "Die Beobachtungen werden im Umfeld der Station durchgeführt", schilderte Hettegger.

Maislinger liebt die hohen Berge, das Dramatische an der Landschaft um die Rudolfshütte mit den Dreitausendern wie dem Stubacher Sonnblick und der Granatspitze. Und sie genießt die Ruhe, wenn das Berghotel von April bis 11. Juni sechs Wochen geschlossen hat. Verlangt der Körper nach mehr Bewegung, steigt sie im Winter mit den Skiern von der Talstation auf den Berg hinauf. Im Sommer findet sie im Weißseegebiet viele Wandermöglichkeiten. Doch noch ist Winter, und es gab Ende April am Sonnblick 80 Zentimeter Neuschnee.

Die Wetterlady hofft nun, dass sich bald ein Interessent für die Wetterstation melden wird. Das gesamte Stationsnetz der ZAMG umfasst derzeit etwa 250 teilautomatische Wetterstationen, sechs Minitaklis-Stationen und mobile Messstellen.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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