Großes Projekt im Pinzgau

Hochsicherheits-Rechenzentrum für KI-Anwendungen entsteht in Lend

Ein Hochsicherheits-Rechenzentrum für KI-Anwendungen entsteht in der Pinzgauer Gemeinde Lend. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 22. September 2025 13:56 Uhr
Ein Hochsicherheits-Rechenzentrum für KI-Anwendungen entsteht derzeit in Lend. Die Rechenleistung reiche für österreichische Behörden und das benachbarte EU-Ausland.

In der Salzburger Gemeinde Lend (Pinzgau) entsteht gerade ein Hochsicherheits-Rechenzentrum für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI), das für Österreich und die EU höchste Datensouveränität garantieren soll und mit Wasserkraft aus der Umgebung betrieben wird. "Die Rechenleistung reicht für sämtliche österreichische Behörden und das benachbarte EU-Ausland", sagte Werner Strasser, Chef und Mehrheitsgesellschafter der österreichischen Cybersec-Firma fragmentiX, am Montag zur APA.

Rechenzentrum komplett unabhängig

Das Besondere am Rechenzentrum ist die vollständige Unabhängigkeit, weil die Rechenleistungen nicht über ausländische Server laufen, sowie der Schutz vor Quantencomputern. Schon beim Aufbau werde auf die Souveränität geachtet: "Wir bekommen zwar von Dell die neueste Hardware, aber alles läuft zu 100 Prozent nach unseren Konditionen, die letzte Entscheidung liegt hier bei uns", erklärt Strasser. "In einer Welt, in der Daten längst zum strategisch wichtigsten Rohstoff geworden sind und der globale Wettbewerb immer schärfer wird, braucht Europa dieselbe Unabhängigkeit bei Daten wie bei Energie und Rohstoffen."

Das Lend AI Data Center (LendAIDC) verbinde modernste KI-Infrastruktur mit vollständiger Kontrolle in österreichischer und europäischer Hand. "Wenn wir in Europa die Chancen von KI nutzen wollen, müssen wir gleichzeitig unsere digitale Unabhängigkeit wahren", so Strasser.

Das Zentrum wird in der Lage sein, EU-klassifizierte Daten zu verarbeiten - beginnend mit EU-Restricted-fähigen Systemen - und bietet laut fragmentiX Schutz vor zukünftigen Bedrohungen durch kryptografisch relevante Quantencomputer. Alle finalen Entscheidungen über Zugang, Einrichtung, Wartung und Nutzung würden ausschließlich von den österreichischen Partnern getroffen. Damit bleibe die Kontrolle vollständig in europäischer Hand, was ein entscheidender Unterschied zu globalen Cloud-Anbietern sei.

Test-Server für österreichische Behörden

Hochgezogen wird das Rechenzentrum derzeit in einer aufgelassenen Industriehalle, die sich laut Strasser baulich als überraschend geeignet herausgestellt hat. "Unsere ersten Test-Server laufen bereits für Behörden der Republik Österreich." Die insgesamt 25 Megawatt Leistung, mit der die Rechner betrieben werden sollen, können von bereits bestehenden Wasserkraftanlagen aus der unmittelbaren Umgebung bezogen werden. Zur Kühlung steht natürlich vorhandenes Wasser zur Verfügung. Dadurch ist das LendAIDC auch in der Energieversorgung autonom.

Neben seinem eigenen Unternehmen arbeitet Strasser mit Lutsch Consulting und Zatloukal Innovations in einem österreichischen Konsortium zusammen. fragmentiX wurde 2018 gegründet und ist auf hochsichere Speicher- und Verschlüsselungstechnologien spezialisiert. Die Rechenleistungen in Lend will er bevorzugt der Republik Österreich und Behörden im EU-Ausland anbieten, aber auch Forschungseinrichtungen oder Unternehmen.

(Quelle: apa)

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