Pongau

16-Jährige brutal vergewaltigt? – 35-Jähriger vor Gericht

GERICHT: Verhandlung gegen Hilmar Andreas K. wegen Vergewaltigung einer 16-Jährigen Foto: Neumayr/MMV 17.12.2013 Verteidiger Robert Morianz
Veröffentlicht: 17. Dezember 2013 12:56 Uhr
Mit den Vorwürfen der Vergewaltigung und der schweren Nötigung ist am Dienstag ein 35-jähriger Deutscher bei einem Schöffenprozess am Landesgericht Salzburg konfrontiert worden. Er plädiert auf "nicht schuldig", sein Verteidiger will Widersprüche in den Aussagen des Mädchens sehen.
Lilli Zeilinger

Mit den Vorwürfen der Vergewaltigung und der schweren Nötigung ist am Dienstag ein 35-jähriger Deutscher bei einem Schöffenprozess am Landesgericht Salzburg konfrontiert worden. Das mutmaßliche Opfer ist ein 16-jähriges Mädchen aus dem Pongau. Es leidet nach Angaben der Staatsanwaltschaft an Depressionen, verursacht durch eine posttraumatische Störung. Der Angeklagte beteuerte seine Unschuld.

Opfer brutal eingeschüchtert

Der im Pongau lebende, bisher unbescholtene Mann ist laut Staatsanwältin Barbara Feichtinger an jenem Tag im Sommer 2011 äußert brutal vorgegangen. Er habe das Mädchen in seine Wohnung geholt, die Eingangstüre versperrt, den Schlüssel abgezogen und ihr dann ein Messer an den Hals gesetzt und ihr gedroht, sie abzustechen, falls sie sich nicht gefügig zeige.

Das Opfer sei derart eingeschüchtert gewesen, dass es ein Jahr lang darüber geschwiegen habe. "Erst als sie in der Jugendpsychiatrie aufhältig war, erzählte sie es ihrer Mutter. Die Schilderungen des Mädchens sind glaubhaft, nachvollziehbar und widerspruchsfrei." Das habe auch ein Gerichtssachverständiger bestätigt.

"Nicht schuldig"

Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe und stellte sich als guter Freund der 16-Jährigen dar. Das Mädchen habe freiwillig mitgemacht, sagte der seit zwei Jahren arbeitslose Kfz-Mechaniker zur vorsitzenden Richterin Anna-Sophia Geisselhofer. "Ich bekenne mich nicht schuldig."

Verkehr im Einvernehmen

Er habe das Mädchen in einem Lokal kennengelernt, in einer Stammtischrunde, und er kenne auch Freundinnen von ihr und ihre Tante, erklärte der 35-Jährige. Etwa 20 bis 25 Mal habe ihn die 16-Jährige in seiner Wohnung besucht, meistens alleine. Er habe sie auf ihren Wunsch hin oral befriedigt, und sie habe ihm daraufhin das Gegenangebot unterbreitet, ihn händisch zu befriedigen, was sie dann auch gemacht habe, erzählte der Beschuldigte.

Widersprüche beim Mädchen?

Der Verteidiger des Angeklagten, Robert Morianz, ortete Widersprüchlichkeiten in der Aussage des damals arbeitslosen Mädchens. Sie habe ja noch bis Oktober 2011 ständig seinen Mandanten besucht, "kein Opfer kehrt zum Tatort zurück und bleibt mit dem Mann alleine in der Wohnung". In ihrer ersten Aussage vor der Polizei habe sie als Tatzeitraum noch das Jahr 2010 angegeben. "Dann ist sie draufgekommen, dass sie ihn noch gar nicht gekannt hat", so der Verteidiger. Und im Juli 2012 habe sie auch noch andere Personen wegen ähnlicher Handlungen beschuldigt.

Weitere Zeugen werden befragt

Der Prozess gegen jenen 35-jährigen Deutschen, der im Sommer 2011 im Pongau ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt und mit dem Umbringen bedroht haben soll, ist am Dienstagnachmittag vertagt worden. "Es werden noch Zeugen im Umfeld des Angeklagten und des Opfers befragt", erklärte die Sprecherin und Vizepräsidentin des Landesgerichtes Salzburg, Bettina Maxones-Kurkowski.

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(Quelle: salzburg24)

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