Mountainbiken hat sich in den letzten Jahren deutlich vom Trend- zum Breitensport entwickelt – auch durch den anhaltenden E-Bike-Trend. Besonders beliebt ist der Ritt mit Mountainbikes auf kilometerlangen Trails der Urlaubsregionen. Doch mit der wachsenden Begeisterung für diesen Sport steigt auch die Zahl der Unfälle, bestätigen die Erfahrungen des Klinikums Schwarzach, das zweitgrößte Krankenhaus im Land Salzburg.
Im Pongauer Spital ist die Zahl der Radunfälle in den Sommermonaten innerhalb der letzten fünf Jahre um mehr als 30 Prozent gestiegen. Mit Abstand am häufigsten seien Kopfverletzungen zu behandeln.
Anstieg von Verletzungen nach Radunfällen
"In einer Radsportsaison – also von Mai bis Oktober – werden bei uns jährlich bereits mehr als 500 Patienten nach einem Sturz ambulant oder stationär behandelt. Die Tendenz ist eindeutig steigend", sagt Primar Manfred Mittermair, Vorstand der Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie und stv. ärztlicher Direktor am Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach in einer Aussendung. "Das größte Risiko ist eindeutig die zu hohe Geschwindigkeit. Viele schätzen ihr Können, aber auch die Umstände, wie zum Beispiel das Fahren auf einer Schotterstraße, falsch ein."
Gründe für folgenschwere Unfälle
Schwere Mountainbike-Unfälle ereignen sich demnach vor allem bei Abfahrten, dem sogenannten ‚Downhill‘, bei denen die Biker:innen häufig über das Lenkrad nach vorne stürzen. Sinnvollerweise würden die meisten Trail-Biker einen Helm tragen. Doch auch dieser Schutz habe seine Grenzen. Und so stehen in der Statistik des Pongauer Klinikums Kopfverletzungen mit 28 Prozent klar an der Spitze der Verletzungen nach Radunfällen. Dahinter folgen Verletzungen im Brustbereich (13 Prozent) sowie an Schultern und Oberarmen (12 Prozent). Aber auch Bauch, Ellbogen, Unterarm, Hüfte und Oberschenkel sind häufig betroffen.
"Je höher die Geschwindigkeit, desto schwerer sind in der Regel die Verletzungen. Oft kommt es auch zu Mehrfachverletzungen, wir sprechen hier auch von einem Polytrauma, einem Verletzungsbild, das auch lebensbedrohlich sein kann", betont Mittermair. Die Unfallchirurgie in Schwarzach zeigt für die Versorgung ihrer Patient:innen dennoch bestens gerüstet.
"Egal ob es sich um Bänderverletzungen, Knochenbrüche, Verletzungen an der Wirbelsäule und an den Organen oder eben schwere Kopfverletzungen handelt, unsere Fachärzte sowie das Pflegepersonal verfügen über eine große medizinische Erfahrung, die den verunfallten Patienten hier in der Salzburger Region ‚Innergebirg‘ zugutekommt", so der erfahrene Unfallchirurg.
Sicherheitstipps am Mountainbike-Trail
Primar Mittermair hat einige Tipps für Mountainbike-Fans, um Verletzungen vorzubeugen: "Helme und Protektoren sollten gerade bei diesem Sport absolut selbstverständlich sein." Alle Sicherheitselemente am Fahrrad – vom Reifenprofil über den Reifendruck bis zu den Bremsen – in Ordnung sein. "Fitness ist Grundvoraussetzung für diese anspruchsvolle Sportart. Wir sehen oft ungeübte Radfahrer, die diesen Sport erstmals im Urlaub ausprobieren. Sie fahren dann mehrere Stunden am Tag, obwohl sie die Belastung im Alltag nicht gewohnt sind. Viele überschätzen hier ihre Kräfte und körperlichen Fähigkeiten."
(Quelle: salzburg24)