Pongau

Sohn tötet Mutter in Bischofshofen: Antrag auf Einweisung in Anstalt

Auf diesem Bauernhof hat sich die tragische Tat ereignet. (Archivbild)
Veröffentlicht: 30. März 2018 11:49 Uhr
Im Fall einer 78-Jährigen in Bischofshofen (Pongau), die zu Allerheiligen 2017 von ihrem Sohn getötet worden war, hat die Staatsanwaltschaft Salzburg jetzt einen Antrag auf Einweisung des 45-Jährigen in eine Anstalt für geistig abnorme, zurechnungsunfähige Rechtsbrecher gestellt. Der Antrag wurde beim Landesgericht Salzburg eingebracht. Ein Prozesstermin stand noch nicht fest.
Jacqueline Winkler

Dem Landwirt wird vorgeworfen, seine Mutter am 1. November aus einem Flobertgewehr mit einer Patrone des Kalibers 5,56 Millimeter aus einer Entfernung von drei bis vier Metern in den Rücken geschossen hat, wie der stellvertretende Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, am Freitag gegenüber der APA erklärte. "Das Opfer hat einen Brustkorbsteckschuss erlitten und ist innerlich verblutet."

Sohn glaubte, Mutter sei ausgetauscht

Der Mann habe die Leiche in einer Güllegrube hinter dem Stall versenkt, sagte Neher. Der 45-Jährige gab zu seiner Rechtfertigung an, er habe geglaubt, dass seine Mutter vor zehn Jahren in eine andere Frau "ausgetauscht" worden wäre. Die Frau sei ihr sehr ähnlich gewesen, sie hätte aber an schweren Rückenproblemen gelitten. Er habe sich gedacht, er müsse sie von dem Leiden erlösen, denn auf einem Bauernhof sei die Arbeit schwer. Als Bauer sei er zudem befugt, die Leiche auf eigenem Grund und Boden zu bestatten, erklärte der Landwirt bei seiner Vernehmung.

Pongauer leidet an wahnbildenden Psychosen

Ein neuro-psychiatrischer Gerichtssachverständiger stellte fest, dass der Pongauer zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig war. "Der Mann leidet an einer chronisch wahnbildenden Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis mit Störung des Realitätsvollzuges. Es handelt sich in rechtlicher Hinsicht um einen Zustand einer geistig-seelischen Abartigkeit höheren Grades", zitierte der Staatsanwalt aus dem Gutachten.

Einweisung in psychiatrische Anstalt

Weil laut dem Gutachten eine Gefahr besteht, dass der 45-Jährige gleich gelagerte Straftaten unter dem Eindruck dieser Abartigkeit begehen könnte, hat die Staatsanwaltschaft den Antrag auf Unterbringung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gestellt. Derzeit ist der Pongauer in der Sonderstation für forensische Psychiatrie in der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg untergebracht.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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