Statistik

Salzburg ist Österreichs "Top-Autoverweigerer"

Die Zahl der Autos im Bundesland Salzburg sinkt. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 13. Oktober 2025 16:27 Uhr
Salzburg ist im Bundesländer-Vergleich Österreichs "Top-Autoverweigerer": Laut einer neuen Analyse des VCÖ hat das Bundesland mit 465 privaten Pkw pro 1.000 Einwohner:innen die niedrigste Fahrzeugdichte außerhalb Wiens. Der Trend zeigt demnach klar in Richtung weniger Pkw-Abhängigkeit.
SALZBURG24 (alb)

Mit 465 privaten Pkw pro 1.000 Personen hat Salzburg im Bundesländer-Vergleich die niedrigste Anzahl an Autos – zumindest, wenn man Wien wegzählt. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). In der Stadt Salzburg selbst sieht es noch sparsamer aus: Hier kommen nur 383 private Pkw auf 1.000 Menschen. Die Mozartstadt liegt damit im Hauptstädte-Vergleich nach Wien und Innsbruck an dritter Stelle. Die Autoabhängigkeit sei in Salzburg also wesentlich geringer als in anderen Bundesländern, so der VCÖ.

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Früher mehr Autos in Salzburger Landeshauptstadt

Innerhalb des Bundeslands Salzburg gebe es beim Autobesitz ein Land-Stadt-Gefälle, was aber nicht immer so gewesen sei. „Früher war eine hohe Anzahl an Pkw ein Zeichen von Wohlstand, heute ist es ein Zeichen von Mangel“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger in einer Aussendung. Durch die Stärkung der Ortskerne sowie einer Verbesserung von Bahn, Bus und Rad-Infrastruktur könne die Autoabhängigkeit reduziert werden.

Zum Vergleich: In Salzburg weist der Lungau mit 647 Autos auf 1.000 Einwohner:innen aktuell den höchsten Wert auf. Früher war das Bild anders: 1981 hatte die Stadt Salzburg mit 386 Pkw pro 1.000 Personen mehr Autos als die Bezirke (Durchschnitt: 303).

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Wie Pkw-Abhängigkeit reduziert werden kann

Doch auch in den ländlichen Regionen könne die Autoabhängigkeit reduziert und die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl erhöht werden, betont Schwendinger. Eine zentrale Rolle spiele die Raumordnung. Es brauche die Stärkung der Ortskerne: Anstatt Supermärkte und Einkaufszentren auf der grünen Wiese zu errichten, sollten Geschäfte vor allem dort gebaut werden, wo sie von einem großen Teil der Bevölkerung zu Fuß erreichbar sind. Das belebe zusätzlich die Gemeinden. Und: „Wo mehr zu Fuß gegangen wird, gibt es mehr soziale Kontakte, was vor allem auch für ältere Menschen wichtig ist.“

Kompakte Siedlungsstrukturen würden die Versorgung der Bevölkerung mit einem guten öffentlichen Verkehrsangebot erleichtern, so der VCÖ. Mehr Bahn- und Busverbindungen würden wiederum mehr Menschen den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr ermöglichen, was die Kosten für die Haushalte deutlich senke.

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Auch die Radinfrastruktur spiele eine Schlüsselrolle. In den Regionen Salzburgs gebe es viele kurze Wege unter fünf Kilometer. Sie seien damit kurz genug, um sie mit dem Rad zurückzulegen, doch noch immer klaffen Lücken im Netz. Je mehr davon geschlossen werden, „desto weniger sind die Menschen aufs Auto angewiesen“, so Schwendinger.

(Quelle: salzburg24)

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