Umfrage

Salzburgs Handelsangestellte lehnen Sonntagsöffnung ab

Veröffentlicht: 31. Oktober 2025 08:53 Uhr
Neben den steigenden Preisen ist im Handel die Frage nach einer Sonntagsöffnung immer wieder Thema. Arbeitnehmervertretungen und Kirche sind strikt dagegen, Unternehmensvertreter meist dafür. Bei einer Umfrage der Gewerkschaft GPA hat sich nun eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten dagegen ausgesprochen.
SALZBURG24 (tp)

Das Thema Sonntagsöffnung im Handel kocht seit Jahrzehnten immer wieder hoch. Ausnahmen gibt es an Bahnhöfen und Flughäfen sowie in ausgewiesenen Tourismusregionen bzw. -zonen. Befürwortende argumentieren bei einer generellen Sonntagsöffnung unter anderen Punkten damit, dass man damit wieder "einige Krümel" vom gesamten Umsatzkuchen von den Online-Riesen in den stationären Handel zurückholen könnte.

Deutliche Mehrheit gegen Sonntagsöffnung

Eine Befragung der Gewerkschaft GPA unter 1.726 Handelsangestellten in Salzburg zeigt ein klares Bild: 96,9 Prozent lehnen die Sonntagsöffnung im Handel ab. Nur 50 Beschäftigte stimmten dafür, vier Stimmen waren ungültig. Das teilte die GPA am Freitag mit. "Egal wo wir in Salzburg unterwegs waren: die Beschäftigten im Handel sprechen sich mit überwältigender Mehrheit für den freien Sonntag aus", sagt Michael Huber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Salzburg. "Denn Sonntagsarbeit verschlechtert die Arbeitsbedingungen, macht Kinderbetreuung noch schwieriger bis unmöglich und bringt auch letztendlich auch der Wirtschaft nichts, weil jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann".

Parallel zur Salzburger Erhebung hat die GPA österreichweit die Umfrage durchgeführt: Insgesamt wurden österreichweit fast 20.000 Beschäftigte befragt: 97,1 Prozent der befragten Handelsangestellten lehnen Arbeiten am Sonntag ab. "Statt Sonntagsarbeit braucht es bessere Arbeitsbedingungen, verlässliche Dienstpläne und höhere Gehälter. Keiner will die Sonntagsöffnung, niemand profitiert, nur die Beschäftigten zahlen drauf", so Huber.

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Umfrage unter Bevölkerung

Die Gewerkschaft GPA hat ihr dezidiertes Nein bereits vor einigen Wochen mit einer Umfrage in der Bevölkerung untermauert und sieht sich im ablehnenden Ergebnis bestätigt. Je jünger und urbaner die Befragten, desto eher sind sie für die Öffnung, eine Mehrheit fürs Aufsperren findet sich aber in keiner Gruppe.

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Handels-KV: Gehaltserhöhung von über 3 Prozent gefordert

Die Gewerkschaft GPA fordert bei den am nächsten Donnerstag startenden Kollektivvertragsverhandlungen für die österreichweit rund 430.000 Handelsangestellten und 20.000 Lehrlinge ein Gehaltsplus über der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 3 Prozent. Aufgrund der hohen Inflation muss der eigentlich für zwei Jahre abgeschlossene Kollektivvertrag neu aufgeschnürt werden. Die Handels-KV-Verhandlungen starten mit der traditionellen Forderungsübergabe inklusive erster Verhandlungsrunde am 6. November in Wien. Als weitere mögliche Verhandlungstermine stehen vorerst noch der 13. November und der 24. November zur Verfügung.

(Quelle: salzburg24)

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