Am Salzburger Flughafen ist am Mittwoch das europäische "Entry/Exit System" (EES) gestartet, wie am Donnerstag per Aussendung informiert wird. Mit dem neuen biometrischen System sollen künftig alle Nicht-EU-Reisenden, die für Kurzaufenthalte den Schengen-Raum betreten, digital erfasst werden. Die Einführung ist Teil einer EU-weiten Umstellung, die bis April 2026 die manuelle Passstempelung vollständig ersetzen soll.
Salzburg startet als zweiter Flughafen mit neuem System
Wien-Schwechat startete bereits am 12. Oktober, Salzburg folgte einen Monat später. Die Infrastruktur am Salzburger Flughafen wurde dazu angepasst: Grenzkontroll-Checkpoints im Hauptterminal wurden auf die neue Technologie umgerüstet, zudem entstand ein eigener "EES-Satellit" auf dem Vorfeld, um Spitzenlastzeiten während der Wintertourismus-Saison bewältigen zu können. Auch der General-Aviation-Bereich wurde technisch an die EES-Anforderungen angepasst.
Das System speichert bei jedem Grenzübertritt umfangreiche Daten wie Namen, Geburtsdaten, Reisedokumentnummern, Fingerabdrücke, biometrische Gesichtserkennung sowie präzise Zeit- und Ortsangaben. Reisende können ihre biometrischen Daten entweder an traditionellen Kontrollschaltern, über automatisierte Kioske oder elektronische Gates erfassen lassen. Diplomaten und privilegierte Reisende profitieren von speziellen Ausnahmeverfahren.
Die rechtliche Grundlage wurde bereits 2017 in der EU-Verordnung 2017/2226 geschaffen. Ursprünglich sollte das System 2021 starten, musste jedoch mehrfach verschoben werden. Ziel ist die zentrale Erfassung von Millionen von Grenzübertritten in ganz Europa.
Fragen und Antworten zum "Entry-/Exit-System"
In Zukunft sollen an den Grenzen des Schengenraums persönliche Daten bei der Einreise von Drittstaatsangehörigen erfasst werden. Untenstehend wichtige Fragen und Antworten zum Entry-/Exit-System.
Was ist das Entry-/Exit-System? Das Entry-/Exit-System (EES) ist ein IT-System der Schengenstaaten. Es erfasst automatisch Daten von Reisenden aus Drittstaaten, wenn sie die Außengrenze von Schengen passieren. EES wird lediglich bei Personen, die einen Kurzaufenthalt von höchstens 90 Tage planen, angewandt.
Welche Länder nutzen EES? Alle 29 Schengenstaaten (alle EU-Staaten außer Irland und Zypern, sowie Norwegen, Island, Schweiz und Liechtenstein) führen EES ein. Es sind in alphabetischer Reihenfolge: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn.
Was ist das Ziel von EES? Mit der digitalen Erfassung von persönlichen Daten soll der Austausch zwischen den Grenzbehörden vereinfacht werden. Die Sicherheit innerhalb des Schengenraums werde verbessert. Mit dem System sollen auch sogenannte "Overstayers", Personen, die sich länger als erlaubt im Schengenraum aufhalten, erkannt werden. Weiter soll es den Identitätsbetrug erschweren.
Welche Daten werden erhoben? Die Daten aus dem Reisepass, das Datum und der Ort der Ein- und Ausreise, Fingerabdrücke, ein Foto des Gesichts sowie eine allfällige Verweigerung der Einreise werden bei jedem Übertritt der Außengrenze erfasst. Falls die biometrischen Daten (Fingerabdrücke und Foto des Gesichts) nicht angegeben werden, wird die Einreise verweigert.
(Quelle: apa)




