Die Anschläge lösten 2001 weltweit Entsetzen und verschärfte Sicherheitsvorkehrungen aus.
Was passierte am 11. September 2001?
Kurz nach den Anschlägen in New York und Washington überschlugen sich die Ereignisse. Die Lage in beiden Städten war völlig chaotisch. Teile des Pentagon stürzten ein, auch im Außenministerium brach Feuer aus. Das Parlamentsgebäude auf dem Kapitol und das Weiße Haus wurden ebenso evakuiert wie das UNO-Gebäude in New York, die Börse in der Wall Street und alle Flughäfen in den USA geschlossen. CNN berichtete von Massenevakuierungen in New York.
Die Zwillingstürme des World Trade Center, in denen täglich mindestens 40.000 Menschen arbeiteten, gingen nach den schweren Explosionen in Flammen auf. Hunderte Menschen flohen in Panik aus dem Gebäude. Rund eine Stunde nach den ersten beiden Angriffen auf die Zwillingstürme, die das zweithöchste Gebäude der Welt bildeten, ereignete sich im südlichen Turm eine weitere schwere Explosion. Daraufhin stürzte der obere Teil des 411 Meter hohen Gebäudes ein. Nur wenig später fiel auch der zweite Turm in sich zusammen. Am Abend (Ortszeit) stürzte auch ein drittes Gebäude im Komplex des World Trade Center ein.
Knapp 3.000 Menschen starben, wenige überlebten
Etwa 15.100 Personen konnten sich aus den WTC-Gebäuden retten, knapp 3.000 Menschen kamen bei den Anschlägen ums Leben. "Ich glaubte, es sei ein Erdbeben." Mit diesen Worten beschrieb Karla Pericon den Terroranschlag. Zum Zeitpunkt der Katastrophe arbeitete sie im 11. Stock im Büro einer Bank. " Einige verzweifelte Leute sprangen von ganz oben runter. Die Türen klemmten, ich rannte schreiend bis zum Erdgeschoss hinunter, wo alle Ausgänge verschlossen waren. Alles war ein Chaos inmitten von Rauch und Trümmern. Überall lagen verbrannte Körper.", schilderte die Frau damals die dramatischen Ereignisse in New York City.
Die 31-jährige Genelle Guzman war die letzte, die schwer verletzt aber lebend aus den Trümmern des WTC geborgen wurde. 27 Stunden hatte sie verschüttet und zwischen Betonpfeilern eingeklemmt überlebt. Feuerwehrmänner hörten schließlich ihre Hilferufe.
Wer steckt hinter den Anschlägen vom 11. September?
Seit 2001 jagen die USA die Hintermänner von 9/11 und weitere Terroristen. Sie stürzten das mit Al-Kaida-Chef Osama bin Laden verbündete Taliban-Regime. In der Nacht zum 2. Mai 2011 erschossen US-Soldaten eines Kommandos Bin Laden bei der von US-Präsident Barack Obama befohlenen Erstürmung seines Anwesens in Pakistan.
Anhand abgehörter Telefongespräche, Geldüberweisungen und Zeugenaussagen sehen die USA Khalid Sheikh Mohammed und Mohammed Atef als Hauptplaner der Anschläge an. Der Deutsch-Syrer Muhammad Haidar Zammar gilt als Rekrutierer der Attentäter. Bin Laden wählte 1999 die späteren Attentäter aus, finanzierte den Anschlagsplan mit und befahl den späteren Flugzeugentführern im November 1999, in die USA zu fliegen.
Zammar verschwand Ende 2001 in Marokko und tauchte nach einer mutmaßlich von den USA arrangierten Verschleppung in einem syrischen Kerker wieder auf. Der Hamburger ist Medienberichten zufolge nach mehr als zwölf Jahren aus dem Zentralgefängnis in der syrischen Stadt Aleppo freigekommen. Atef, der Al-Kaida-Vizechef und Militärchef des Terrornetzwerks wurde im November 2001 bei einem US-Luftangriff auf das afghanische Tora Bora getötet.
Der mutmaßliche Planungschef der Terrororganisation Al-Kaida, Khalid Sheikh Mohammed, hat sich schuldig bekannt. "Ich war von A bis Z verantwortlich für die Operation 11. September", erklärte der Pakistani im Jahr 2007 vollmundig. Auch die Planung der fehlgeschlagenen Attentate auf Papst Johannes Paul II. sowie die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter gingen auf sein Konto, hieß es.
"Jahrhundert-Verfahren" gegen 9/11-Attentäter
Der Prozess um die Anschläge vom 11. September 2001 dürfte in die Geschichtsbücher eingehen - wenn er jemals beginnt. Seit Jahren warten Angehörige der Opfer auf den Start des Hauptverfahrens. Die Staatsanwaltschaft drängt darauf, mit der Auswahl der Geschworenen am 22. September 2014 zu beginnen.
Vor Gericht stehen neben Khalid Sheikh Mohammed auch Ramzi Binalshibh, Ali Abdel Aziz Ali, Mustafa Ahmed al-Hausawi und Walid bin Attash. Im Falle eines Schuldspruchs droht ihnen die Todesstrafe.
Verschwörungen rund um 9/11
Rund um die Anschläge haben sich mehrere Verschwörungstheorien etabliert. Deren Vertreter gehen meist davon aus, dass die US-Regierung und/oder ihre Geheimdienste darin involviert waren.
Hier finden Sie weitere prominente Verschwörungstheorien zu den Kennedys, UFOs und Geheimbünden.
Das dunkelste Museum der Welt
Währenddessen hat in New York längst der Wiederaufbau des so genannten Ground Zero begonnen. Seit Mai dieses Jahres ist das 9/11 Memorial Museum öffentlich zugänglich. Es ist das vielleicht dunkelste Museum der Welt. Und für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich still, ja karg. Der Besucher findet sich 20 Meter unter der Erde, zwischen groben Betonmauern und auf kaltem Felsgestein. Das Museum für die Opfer vom 11. September in New York soll ein Ort der Besinnung, der Trauer, aber auch des Optimismus sein. Doch es gibt auch Kritik.
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"Wir wollen dem Anschlag ein Gesicht geben", sagt Anthony Guido vom Museum. "Fast 3.000 Opfer sind eine erschreckende, aber auch eine sehr abstrakte Zahl. Es waren Mütter und Väter, die abends nicht nach Hause kamen. Oder Söhne und Töchter, die nie wieder anriefen. Oder Feuerwehrleute, die einfach nur helfen wollten."
Entsprechend sieht man immer wieder Gesichter in der Ausstellung. Manche lachend, verwackelt, wie ein Urlaubsschnappschuss. Andere korrekt, ernst, weil sie mal für eine Bewerbungsmappe oder einen Führerschein gedacht waren. Aber genau das macht die Menschen menschlich, greifbar. "Heroes", Helden, nennt man sie hier immer wieder. Dabei waren sie vor allem Opfer.
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Etwas abseits liegen Brillen, Schuhe und Mützen neben den Namen der Toten, oft noch vom Staub bedeckt. Dazwischen ist ein Videoraum, in dem Porträts gezeigt werden. Würde man jedem Leben nur fünf Minuten widmen, wäre der Film mehr als zehn Tage lang.
Angehörige kritisieren 9/11-Museum scharf
Die schärfste Kritik kommt von Angehörigen. Etwa, weil Leichenreste im Boden eingebettet wurden. Die nächste Kritik war der "Book Store", ein Andenkenladen, in dem es Krawatten, Geldbörsen, Mützen und Regenschirme mit 9/11-Symbolen gibt. Geschmacklos sei das, hieß es.
Die Pläne am Ground Zero
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Nach jahrelangen Bauverzögerungen und Kostenexplosionen soll nun auch das neue World Trade Center am Ground Zero in New York noch Ende des Jahres 2014 eröffnet werden. Einige Teile des höchsten Gebäudes der USA werden allerdings erst später fertig.
Dazu gehört beispielsweise die mit Spannung erwartete Aussichtsplattform im 100. und 101. Stock. Sie würden erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres aufmachen, sagte Scott Rechler, stellvertretender Chef der zuständigen Verkehrsbehörde Port Authority. Der einst als "Freedom Tower" bekannte 541 Meter hohe Hauptturm des Komplexes ist so gut wie fertig. Ursprünglich hatten die Bauarbeiten am "One World Trade Center" aber schon vor zwei Jahren abgeschlossen werden sollen.
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Der Turm ist das Zentrum eines Komplexes, zu dem mehrere weitere Hochhäuser, ein Bahnhof sowie Mahnmal und Museum für die Opfer der Anschläge gehören. Einige Teile des Komplexes sind schon fertig, andere befinden sich noch im Bau. Mahnmal und Museum sowie der Wolkenkratzer "7 World Trade Center" sind eröffnet, beim Hochhaus "4 World Trade Center" und dem Bahnhof sind die Bauarbeiten so gut wie abgeschlossen. Der Wolkenkratzer "3 World Trade Center" soll Anfang 2018 fertig gestellt werden, wann sein von Star-Architekt Norman Foster entworfener Nachbar "2 World Trade Center" eröffnet werden kann, ist derzeit jedoch noch völlig unklar.
(SALZBURG24/APA)
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(Quelle: salzburg24)