Der heftige Monsunregen hat bisher mindestens 193 Menschen in Indien, Nepal, Bangladesch und Pakistan das Leben gekostet, wie lokale Behörden berichteten. Die meisten Opfer gab es bisher in Indien und Nepal. Millionen weitere Menschen waren betroffen - etwa weil die Fluten ihre Häuser zerstörten, sie unter Trümmern begraben wurden oder ihre Felder zerstört wurden. Die Monsunzeit dauert in Südasien gewöhnlich bis September.
In Nepal kamen durch Überschwemmungen und Erdrutsche mindestens 67 Menschen ums Leben. Im pakistanischen Teil von Kaschmir starben 23 Menschen durch die Auswirkungen des Monsuns.
Gebäude in Mumbai eingestürzt
In Indiens Finanzmetropole Mumbai ist am Dienstag erneut ein Gebäude im strömenden Regen eingestürzt, mindestens zwei Menschen wurden dabei getötet. Über 40 Menschen seien noch unter den Trümmern begraben, sagte der Sprecher des Zivilschutzes, Tanaji Kamble. Fünf Überlebende seien geborgen und mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, unter ihnen zwei Kinder.
Die Küstenstadt mit ihren 20 Millionen Einwohnern leidet seit Tagen unter ungewöhnlich heftigem Monsunregen. Anfang des Monats kamen 22 Menschen ums Leben, als in einem Slum eine Mauer unter dem Dauerregen zusammensackte.
Monsunzeit von Juni bis September
In die Monsunzeit entfällt ein Großteil der jährlichen Regenmenge Indiens. Das führt in Mumbai jedes Jahr aufs Neue zu massiven Problemen, weil die Stadt rasant gewachsen ist und die Bauvorschriften oft nicht eingehalten wurden. Zudem wurden die umliegenden Mangrovenwälder zerstört, die große Wassermengen aufnehmen konnten.
Die Monsunzeit in Südasien dauert von Juni bis September. Tausende Menschen mussten wegen der anhaltenden Regenfälle in der Region ihre Häuser verlassen. Zahlreiche Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Gesundheitsexperten befürchten außerdem die Ausbreitung von Krankheiten durch verunreinigtes Wasser.
Vom Aussterben bedrohte Tiere gefährdet
Der heftige Monsunregen gefährdet auch vom Aussterben bedrohte Nashörner. Der Kaziranga-Nationalpark im indischen Bundesstaat Assam, in dem rund zwei Drittel aller Panzernashörner leben, ist fast gänzlich überflutet, wie lokale Medien berichten. Wegen der Wassermassen mussten die Tiere durch die Fluten paddeln, um höhere Gebiete zu erreichen.
Ob dabei einige ertrunken sind, war zunächst unklar. Mindestens 23 andere Parktiere seien ertrunken. 2017 starben wegen des Monsuns 31 der seltenen Nashörner im Park. Weltweit gibt es nach Angaben des WWF noch rund 3.500 Panzernashörner. Sie leben in Nordostindien, Nepal und Bhutan.
(Quelle: salzburg24)