Am Fuße der Treppe aus großen Werksteinblöcken seien gut erhaltene Ton- und Steingefäße gefunden worden, hieß es. Die führenden Archäologen Nahshon Szanton und Joe Uziel sind sich allerdings nicht sicher, wozu der Steinbau damals diente. Uziel sprach von einer "einzigartigen Struktur, deren genauer Gebrauch rätselhaft bleibt". Sie sei von der Pilgerstraße aus gut sichtbar. Möglicherweise handle es sich um ein monumentales Podium, von dem aus Botschaften an die Besucher übermittelt wurden. "Vielleicht diente es für die Verkündung von Nachrichten oder Gerüchten, Mahnungen oder Straßenpredigten", sagte er.
Die Palästinenser sehen Ausgrabungen in der Umgebung des Tempelbergs generell mit Sorge. Sie befürchten, Israel wolle mehr Kontrolle über das Heiligtum gewinnen, das Juden und Muslime gleichermaßen verehren. Die Steintreppe liegt in der sogenannten Davidsstadt in dem Teil Jerusalems, den Israel 1967 erobert hatte. Die Palästinenser wollen dort die Hauptstadt eines künftigen unabhängigen Staates errichten.
(Quelle: salzburg24)