"Wir haben heuer zu 39 Erdbeben Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen, 33 davon hatten das Epizentrum in Österreich", sagt Seismologin Rita Meurers von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag. "Das ist deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre mit etwa 47 verspürten Beben pro Jahr."
Ein langfristiger Trend zu immer weniger oder immer mehr Beben lasse sich aber nicht beobachten, sagte die ZAMG-Expertin: "Die Zahl der gefühlten Beben in Österreich schwankt von Jahr zu Jahr. Im Lauf der Zeit wechseln sich ruhige Phasen mit tektonisch aktiveren Perioden ab. 2013 zum Beispiel gab es doppelt so viele spürbare Erdbeben wie heuer."
Zwölf gefühlte Erdbeben ereigneten sich heuer in Tirol und elf hatten ihr Epizentrum in Niederösterreich. In der Steiermark gab es fünf fühlbare Ereignisse, zwei ereigneten sich in Oberösterreich und jeweils eines in Kärnten, Salzburg und Vorarlberg. Vor allem in der Steiermark und in Kärnten gab es 2015 deutlich weniger Erdbeben als in den vergangenen Jahren.
Darüber hinaus wurden in Österreich vier Erdbeben aus Norditalien (Friaul-Julisch Venetien) und zwei kräftige Ereignisse aus Slowenien wahrgenommen. Diese Beben waren vor allem in Kärnten zu spüren.
Mehr als 1.000 Wahrnehmungsberichte erreichten die ZAMG über das Internet (). Jede dieser Rückmeldungen "ist für uns sehr wertvoll", betonte die Seismologin. Das helfe unter anderem, langfristig die Erdbebengefährdung einzelner Regionen zu bestimmen.
(Quelle: salzburg24)