Ihn hätte "der Teufel geritten", hatte der Afghane nach seiner Festnahme in der polizeilichen Erstbefragung erklärt. Vor einem Schöffensenat gab er nun zu, zwischen 10. November 2016 und 12. Februar 2017 in den Abend- und Nachtstunden in der Gegend um den Reumannplatz Frauen abgepasst zu haben und diesen nachgegangen zu sein. Laut Anklage umfasste er seine Opfer im Alter zwischen 18 und 36 Jahren von hinten, hob sie teilweise hoch, deutete mitunter Stoßbewegungen an und war bestrebt, die Frauen im Intimbereich zu berühren. In fünf Fällen glückte ihm das, in den übrigen neun Fällen scheiterte er am Widerstand der Frauen.
Betroffene schildert Übergriff
"Er hat mich plötzlich in der Unterleibregion umarmt", schilderte eine Betroffene dem Gericht. Der Unbekannte hätte ihr "in den Schritt gegriffen". Auf ihre lauten Schreie hin hätte er sie losgelassen. Seither leide sie an Panikattacken und traue sich nachts nicht mehr allein auf die Straße.
Einige weitere Frauen vertrieben den Angreifer ebenfalls mit Schreien. Eine griff zu einem Pfefferspray, in einem Fall trat eine bedrängte Frau dem 25-Jährigen kraftvoll in den Unterleib. Dank Bildern aus Überwachungskameras, die in den Medien veröffentlicht wurden, und nach polizeilichen Observationen kamen die Ermittler dem gesuchten Serientäter auf die Spur. Der Verdächtige wurde Ende Februar festgenommen.
Sex-Attacken: Bis zu fünf Jahre Haft drohen
"Ich möchte, dass man mir hilft, dass ich wieder ein guter Mensch werde. Ich habe auch zwei Kurse gemacht", erklärte der Angeklagte am Ende seiner gerichtlichen Einvernahme. Seinen Angaben zufolge war er "wegen Problemen mit den Taliban" nach Österreich gekommen. Vor sechs Monaten hat er sich verlobt - allerdings befindet sich seine zukünftige Frau in Pakistan. Dem Mann drohten für die inkriminierten geschlechtlichen Nötigungen bis zu fünf Jahre Haft. Der Schuldspruch lautete schließlich zwei Jahre unbedingte Haft.
(APA)
(Quelle: salzburg24)