Die aktuell rückläufigen Zahlen ergeben sich dadurch, "dass gestern weniger Menschen nach Österreich gekommen sind als in den vorangegangenen Tagen und dass mehr als bisher ihre Reise nach Deutschland fortsetzten konnten", erläuterte der Bundesrettungskommandant.
Eher ruhig soll es daher auch bis Mitte der Woche bleiben. "Wir wissen von den Kollegen, dass etwa auch in Kroatien die Zahlen zurückgegangen sind", erklärte Foitik. "Es kommen aber nach wie vor etwa 7.000 Flüchtlinge pro Tag in Griechenland an, sie werden ihren Weg weiter fortsetzten", sagte Foitik. Daher werde es auch "wieder Tage mit höheren Zahlen ankommender Menschen geben".
Ruhig war die Lage zu Wochenbeginn auch in Wien. Nachdem in der Nacht rund 5.700 Betten in Notquartieren in der Bundeshauptstadt belegt waren, befanden sich am Vormittag rund 1.000 Personen auf dem Haupt- und Westbahnhof. "Sie werden laufend mit Sonderzügen der ÖBB Richtung Westen gebracht", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA.
Während die Lage an der steirisch-slowenischen Grenze am Montagvormittag weiterhin ruhig war, hat das Rote Kreuz über 1.200 Flüchtlinge in den beiden Notquartieren in Graz und Feldkirchen versorgt. Sie waren von burgenländischen Grenzübergängen in die Grüne Mark gebracht worden. Die Polizei hatte keine Grenzübertritte in die Steiermark verzeichnet, es würden auch am Montag keine erwartet, hieß es.
Das Rote Kreuz betreute am Vormittag 830 Flüchtlinge im ehemaligen Euroshopping-Center in Graz-Webling. Gegen Mittag kamen noch etwa 130 hinzu. In der früheren Bellaflora-Halle in Feldkirchen bei Graz waren es um die 260 Personen. Zusätzlich werden Versorgungsdienste am Grazer Hauptbahnhof sowie am Bahnhof in Fürstenfeld vom Rettungsdienst geleistet. Da zuletzt weder in Spielfeld noch in Bad Radkersburg Schutzsuchende angekommen waren, werden die für diese Sammelstellen organisierten Rot-Kreuz-Mitarbeiter derzeit nur in Bereitschaft gehalten.
In der Steiermark waren über das Wochenende 157 Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Einsatz, die von 264 Mitgliedern des Team Österreich unterstützt wurden. Beide Wochenende-Tage zusammengerechnet wurden von den Helfern 370 sanitätsdienstliche Versorgungen durchgeführt.
Bei Nickelsdorf überschritten laut Polizei seit Mitternacht rund 3.700 Flüchtlinge die österreichische Grenze. Damit sei die Zahl seit der Mittagszeit unverändert, so Polizeisprecher Helmut Marban gegen 17.30 Uhr zur APA. Inzwischen seien alle bereits abtransportiert worden bzw. weitergereist. Der Bereich an der Grenze, wo die Flüchtlinge eintreffen, sei am Nachmittag fast leer gewesen, schilderte Marban.
In Niederösterreich entsteht auf dem Areal der Messe Wieselburg (Bezirk Scheibbs) ein neues Transitquartier für Flüchtlinge. Es soll bereits am Dienstagnachmittag bezugsfertig sein und 400 Menschen Platz bieten, teilten das Büro des zuständigen Landesrates Maurice Androsch (SPÖ) und das Rote Kreuz NÖ am Montag mit. Den Aufbau der Unterkunft unterstützten 50 Soldaten des Bundesheeres.
Das Transitquartier in St. Pölten war in der Nacht auf Montag mit 212 Flüchtlingen belegt. Jenes in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) stand leer, weil es nach Angaben von Sonja Kellner vom Roten Kreuz grundgereinigt wurde. Am Abend wurden wieder bis zu 200 Flüchtlinge erwartet.
In Niederösterreich laufen zudem die Vorbereitungen zur Errichtung der geplanten winterfesten Containerdörfer. Eine derartige Einrichtung ist in Berg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) für 60 Menschen in der Grundversorgung bereits in Betrieb. Weitere Containerdörfer sollen nach Angaben aus dem Büro Androsch in den kommenden Wochen folgen. Als Standorte vorgesehen sind demnach Amstetten, Breitenfurt bei Wien (Bezirk Mödling), Lanzendorf und Leopoldsdorf bei Wien (Bezirk Wien-Umgebung), Korneuburg, Mauer bei Amstetten, Mistelbach, Mödling, Stockerau (Bezirk Korneuburg) und Tulln. Die Quartiere sollen jeweils 40 bis 90 Menschen Platz bieten. Bezugstermine wurden vorerst nicht genannt.
Die Stadt Innsbruck wird in den kommenden Wochen rund 350 neue Plätze für Flüchtlinge bereitstellen. Dies sagte Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer ("Für Innsbruck") bei einer Pressekonferenz am Montag. Derzeit seien in der Landeshauptstadt 1.097 Flüchtlinge untergebracht. Für wenig sinnvoll hält die Stadtchefin indes Obergrenzen bei der Aufnahme von Asylwerbern.
Die derzeit beherbergten Flüchtlinge, unter die auch solche mit einem positiven Bescheid fallen, seien neben dem Notquartier in einer ehemaligen Tennishalle vor allem in vielen kleineren Einheiten mit bis zu 45 Personen in allen Stadtteilen untergebracht. Neue Unterkünfte seien in Aussicht, so etwa im Haus der Barmherzigen Schwestern im Stadtteil Saggen mit 150 Plätzen. Die Unterbringungs-Quote in der Landeshauptstadt betrage derzeit ein Prozent und sei ein tragbarer Anteil, erklärte Oppitz-Plörer.
(Quelle: salzburg24)