Der Hubschrauber war am Freitag um 22.25 Uhr (Ortszeit) aus noch unbekannter Ursache auf das Dach des einstöckigen Pubs "The Clutha" am Ufer des Flusses Clyde im Stadtzentrum gestürzt und durch dessen Decke gebrochen. Die Bergungsarbeiten in dem schwer beschädigten Gebäude gestalteten sich schwierig und würden noch einige Tage in Anspruch nehmen, sagte Einsatzleiter Stephen House. Zur möglichen Absturzursache macht er keine Angaben.
Experten tendierten zu einem technischen Defekt an der Maschine als mögliche Ursache. Der Hubschrauber der Glasgower Polizei vom Typ Eurocopter EC 135 T2 soll nicht Feuer gefangen haben, offenbar gab es keinen Brand und auch keine Explosion. "Im Moment ist es ein völliges Mysterium", sagte der Luftfahrtexperte Chris Yates. Die Maschine war nach seinen Angaben sieben Jahre alt.
In dem Lokal verfolgten zum Zeitpunkt des Unglücks mehr als hundert Besucher ein Konzert der Ska-Band Esperanza. Ein Expertenteam der britischen Flugsicherheitsbehörde AAIB wurde entsandt, um den Unfallhergang zu klären.
Laut einem zufällig anwesenden Redakteur der Zeitung "The Sun" fiel der Helikopter wie "ein Stein" vom Himmel. "Es war ein solch surrealer Moment. Es sah aus, als falle er aus großer Höhe mit hoher Geschwindigkeit", sagte Gordon Smart dem Sender Sky News. Offenbar sei der Motor ins Stottern geraten.
Eine Konzertbesucherin sagte dem Rundfunksender BBC, es habe zunächst nur gedämpften Lärm gegeben. "Die Band spielte weiter, aber dann kam das Dach herunter und jemand fing an zu schreien", berichtete sie. "Der ganze Pub war plötzlich voll mit Staub. Man konnte nichts mehr sehen, nicht mehr atmen." Die Band überstand das Unglück nach eigenen Angaben unversehrt.
Schottlands Ministerpräsident Salmond ordnete für das Wochenende - wegen des traditionellen Gedenkens an den Schutzheiligen St. Andrew eigentlich ein Freudenfest in Schottland - Trauerbeflaggung an. Die blaue Fahne mit weißem Andreaskreuz wehte auf öffentlichen Gebäuden auf Halbmast. "Es ist ein schwarzer Tag für Glasgow und Schottland", sagte Salmond. Der britische Premierminister Cameron erklärte, seine Gedanken seien bei den Opfern des Unglücks und ihren Angehörigen sowie den Rettungskräften.
(Quelle: salzburg24)