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AfD wählte Gauland und Weidel zu Bundestagswahl-Spitzenduo

Veröffentlicht: 23. April 2017 13:48 Uhr
Die AfD schickt ihren rechtsnationalen Parteivize Alexander Gauland und die wirtschaftsliberale baden-württembergische Ökonomin Alice Weidel als Spitzenduo in den deutschen Bundestagswahlkampf. Das beschloss der AfD-Bundesparteitag Sonntag in Köln. Zuvor hatte Parteichefin Frauke Petry ihren Verzicht auf eine Spitzenkandidatur erklärt. Für das Duo stimmten knapp 68 Prozent der Delegierten.

Gauland gilt als einer der einflussreichsten Politiker in der Partei. Kritiker werfen ihm vor, keinen klaren Trennungsstrich zur rechtsextremen NPD zu ziehen. Er selbst weist Vorwürfe zurück, in der AfD gebe rassistische und fremdenfeindliche Tendenzen. Weidel wurde lange Zeit dem Petry-Lager zugerechnet und versuchte sich als Finanz- und Wirtschaftsexpertin zu etablieren.

Afd beschließt Wahlprogramm

Die AfD beschloss am Sonntag auch ihr Wahlprogramm. Die Partei setzt dabei auf rigorose Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik, sie will unter anderem eine jährliche Mindest-Abschiebequote und ist gegen jeglichen Familiennachzug. Kriminelle Migranten sollen ausgebürgert werden. Bekräftigt wird der Anti-Islam-Kurs der Partei mit der Aussage, der Islam "gehört nicht zu Deutschland".

"Trend zur Selbstabschaffung" stoppen

Breiten Raum auf dem Parteitag nahm das Thema Familie ein. Die AfD will den "Trend zur Selbstabschaffung" der Deutschen stoppen, wofür eine "aktive Bevölkerungspolitik" nötig sei. Gebraucht würden Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenzahl.

Weitere Forderungen des Wahlprogramms sind der Euro-Ausstieg, bundesweite Volksentscheide, die Rücknahme der Energiewende und die Abschaffung des Rundfunkbeitrags.

Mehrköpfiges Spitzenteam der AfD möglich

Im Anschluss will sich der Parteitag mit dem Thema Spitzenkandidatur befassen. Nach dem Rückzug von Parteichefin Frauke Petry könnte ein mehrköpfiges Spitzenteam beschlossen werden.

Der zweitägige Parteitag stand im Zeichen der Programmdebatte, gleich zu Beginn wurden Themen mit großem Streitpotenzial ausgeklammert. So lehnten es die Delegierten ab, die von Petry gewünschte Kursklärung vorzunehmen. Die AfD-Chefin wollte die Partei auf einen "realpolitischen Weg" mit dem Ziel des Mitregierens festlegen.

(APA/dpa)

(Quelle: salzburg24)

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