Allerdings zogen die Bergungskräfte vor allem Tote aus den Trümmern - inzwischen sind es allein in Nepal mehr als 5.000. Helfer fürchteten, dass die Zahl deutlich steigt, wenn weitere abgelegene Regionen erreicht werden.
Wie die Zeitung "Nepali Times" online berichtete, wurde ein Mann nach fast 82 Stunden unter den Trümmern in Kathmandus Stadtteil Gongabu gerettet. Ein zweiter Mann dort habe es nicht geschafft. Nach UNO-Angaben wurden 14 Menschen seit dem Beben der Stärke 7,8 von professionellen Hilfstrupps aus dem Schutt geholt.
Wegen der schlechten Versorgungslage mehrte sich Kritik an der Regierung. Es gebe bereits vereinzelte Streitereien um Trinkwasser, berichtete das UNO-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) in der Nacht auf Mittwoch. "Ungleiche Verteilung erhöht das Risiko von Auseinandersetzungen unter den Betroffenen." Regierungschef Sushil Koirala warb am Dienstagabend um Verständnis: Die Regierung werde aus ihren Fehlern lernen, betonte er.
Die Zahl der im nepalesischen Erdbebengebiet vermuteten Österreicher, die bisher nicht erreichbar waren, ist auf "unter zehn" gesunken, wie Außenministeriumssprecher Martin Weiss am Mittwoch auf APA-Anfrage sagte. Immer mehr Personen gelang indes die Ausreise. Flugzeuge, die Hilfslieferungen nach Kathmandu brachten, nahmen Ausländer mit in andere Staaten. Weitere Personen reisten mit Bussen aus. Ein Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Neu-Delhi sei nach wie vor in Kathmandu, um den Betroffenen zu helfen. Es gab laut Weiss weiterhin keinen Hinweis auf verletzte oder ums Leben gekommene Österreicher.
Mittlerweile sind Hilfsteams aus mehr als 15 Nationen in Nepal - koordiniert von den Vereinten Nationen und der nepalesischen Regierung. Am meisten würden derzeit Suchtrupps gebraucht, aber auch Zelte für Krankenhäuser, Leichensäcke und Generatoren, schreibt Ocha. UNO-Hilfsorganisation benötigen für die weitere Nothilfe nach eigenen Angaben 415 Millionen Dollar (380 Millionen Euro). Mit dem Geld sollen in den kommenden drei Monaten unter anderem Unterkünfte für eine halbe Million Menschen finanziert werden, die durch das Erdbeben am 25. April ihr Obdach verloren.
Das Beben hatte große Teile des 31-Millionen-Landes Nepals sowie das angrenzende Indien und das chinesische Tibet getroffen. Betroffen sind nach UNO-Angaben acht Millionen Menschen. In den Gebieten rund um das Epizentrum sind bis zu 90 Prozent der Gesundheitsversorgung nicht funktionsfähig. Viele von Kathmandus 700.000 Einwohnern sind auf der Straße, um nach dem Überlebensnotwendigsten zu suchen. Aus Angst vor Nachbeben verbrachten viele Tausende die Nächte im Freien.
(Quelle: salzburg24)