Welt

"Akademie Graz": Nach Kürzung noch mehr Bildung am Programm

Veröffentlicht: 29. Februar 2016 14:19 Uhr
Die "Akademie Graz" denkt intensiv über ihre weitere Zukunft nach. Die Grazer Kulturplattform und Denkwerkstätte gehörte im Sommer 2015 zu den Verlierern in der letzten Förderrunde des Kulturressorts des Landes, musste eine Kürzung von fast einem Drittel der Landessubvention hinnehmen und will sich nun vor allem über die gesellschaftspolitische Bedeutung von Kultur und Bildung Gedanken machen.

Seit 1987 setzt die "Akademie Graz" Impulse für das kulturelle und gesellschaftspolitische Leben in der Steiermark. Von Beginn an war das Kulturressort des Landes Steiermark der Hauptförderer. "Da geht es an die Substanz, wenn ein Drittel dieser Förderung bzw. rund 45.000 Euro gestrichen werden", betonte Akademie-Präsidentin Astrid Kury am Montag bei einem Pressegespräch in Graz.

Die Kürzung sei mit "zu viel Bildung" im Programm begründet worden, schilderte Kury. Doch so schnell will die "Akademie Graz" nicht aufgeben: "Wir haben jetzt beschlossen den Komplex 'Kunst und Bildung' dezidiert ins Programm aufzunehmen, um Reflexion und Austausch darüber zu ermöglichen." Die "inhaltliche Beweglichkeit" lasse man sich nicht nehmen, gerade wenn die gesellschaftspolitisch zentralen Bereiche Bildung, Kunst und Kultur zunehmend restriktiv definiert und "die Fördertöpfchen" immer kleiner würden, hielt Kury fest.

So werde es einen "Mobilen Denkraum" geben - eine "Kunst- und Reflexionsreihe" zur gesellschaftspolitischen Bedeutung des Verwoben- und Bezogenseins von Kunst und Bildung. Kooperationspartner sind u.a. das esc Kunst- und Medienlabor, das Forum Stadtpark, das Grazmuseum, das Kunsthaus Graz oder das Institut für Kulturanthropologie, kündigte Kury an. "Wir lassen uns nicht über das Budget vorschreiben, mit wem wir zusammenarbeiten", hob Reni Hofmüller vom esc Kunst und Medienlabor hervor.

Weiters werde man den "Schnittbereich von kultureller Bildung und politischer Bildung, Kunst und Politik im Fokus auf Diversität, Interkulturalität und Mehrsprachigkeit" in einer Fachtagung genauer unter die Lupe nehmen. Im "World Cafe" sollen Pädagogen und Künstler im Gespräch zusammengebracht werden. Für 2017 ist die Entwicklung und Umsetzung von Kunstprojekten an Neuen Mittelschulen in der Steiermark geplant. 2018 sollen die Ergebnisse in einer Ausstellungstourne und die Beiträge aus den Reflexionsrunden und Vernetzungsveranstaltungen in einem Handbuch zusammengeführt werden.

Im Vorjahr habe man tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, im Herbst die Akademie zuzusperren, "aber dann haben wir erfahren, was soziales Kapital heißt", so Kury. Rund 1.200 Personen haben die "Petition für den Erhalt der Akademie Graz" unterzeichnet und ein Umdenken hinsichtlich dieser kulturpolitischen Entscheidungen gefordert und mehrere Kultureinrichtungen hätten sich verstärkt für die weitere Zusammenarbeit eingesetzt. "In dieser Situation ist es schon ein Erfolg, nicht zugesperrt zu haben", so die Akademie-Leiterin, die übrigens auch auf der Suche nach einer neuen - kleineren - Unterkunft ist.

(Quelle: salzburg24)

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