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Alle Zielpunktfilialen endgültig zugesperrt

Veröffentlicht: 18. Februar 2016 11:27 Uhr
Bei der pleitegegangenen Lebensmittelkette Zielpunkt ist am Mittwochabend endgültig Kassaschluss gewesen. "Wir haben die letzten 77 Filialen geschlossen", sagte Masseverwalter Georg Freimüller zur APA. Etwa 100 der ehemals 229 Standorte in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark werden unter neuen Eigentümern wieder aufgemacht.

Den Großteil der Filialen schnappte sich die Konkurrenz aus dem Lebensmittelhandel: Rewe übernimmt nun mit seinen Lebensmittelhandels-Linien Billa, Merkur, Penny und Adeg 21 ehemalige Zielpunkt-Standorte. Die Rewe-Drogerietochter Bipa bekam den Zuschlag für vier Filialen. Mitbewerber Spar schnappte sich mit 27 die meisten Standorte.

Aufgrund der Marktmacht von Rewe und Spar im Lebensmittelhandel erteilten die Wettbewerbshüter Auflagen - in 19 Fällen für Rewe, in neun für Spar. Das wäre etwa die Aufgabe einer bisherigen eigenen Filiale damit der Marktanteil nicht weiter steigt, oder eine Flächenverringerung. Auch könne der Betrieb als Diskonter (etwa Penny statt Billa) zu einem stärkeren Preiswettbewerb führen.

Deutlich weniger ehemalige Zielpunkt-Standorte werden künftig von Diskontern betrieben. An Hofer gehen elf Filialen, an Lidl zwei. Immerhin kamen mit der Bio-Supermarktkette denn's (7) und der türkischen Lebensmittelkette Etsan (8) auch zwei Nischenplayer zum Zug. Aus anderen Branchen sicherten sich die Drogeriekette dm (7), die Tierfachmarktkette Fressnapf (2) sowie Libro (1) Standorte.

Zum Zeitpunkt der Insolvenz verfügte Zielpunkt über 229 Standorte. 112 Standorte waren unverkäuflich und wurden bereits am 2. Jänner geschlossen. Einige seien herausgefallen, weil die Vermieter nicht bereit gewesen wären, den Standort abzugeben, sagte Masseverwalter Freimüller. Bei acht Filialen versagte die BWB aus Wettbewerbsgründen Übernahmen. Bei einigen Standorten überlegten es sich die Interessenten letztlich doch anders und sagten ab.

Freimüller zeigte sich heute im APA-Gespräch zufrieden mit dem Ergebnis. Angesichts der guten Verwertungserlöse rechnet er nun sogar mit einer zweistelligen Quote für die Gläubiger. Zudem dürften bis zu 1.200 ehemalige Zielpunkt-Mitarbeiter bei den neuen Betreibern unterkommen. Das bedeutet aber immer noch, dass rund 1.500 Menschen ihren Job verloren.

(Quelle: salzburg24)

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