Bei einem Anschlag auf das afghanische Verteidigungsministerium im Zentrum von Kabul hat es laut Polizei am Samstag mehrere Opfer gegeben. "Es handelt sich um ein Attentat und es gibt Opfer", sagte der Polizeichef der afghanischen Hauptstadt, Abdul Rahman Rahimi, der Nachrichtenagentur AFP. Nach seinen Worten ereignete sich eine Explosion vor dem Verteidigungsministerium. Die Nachrichtenagentur Pajhwok meldete unter Berufung auf Sicherheitskreise, bei der Explosion sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, in Kabuler Kliniken seien bisher acht Verwundete eingetroffen. Sechs von ihnen seien in kritischer Verfassung. Zu dem oder den Tätern gab es zunächst keine Angaben.
Zuvor waren bereits bei einem Selbstmordanschlag im Osten des Landes mindestens zehn Menschen getötet und über 40 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Behörden sprengte sich ein Attentäter am Samstag am Rand eines belebten Markts in Asadabad, der Hauptstadt der Provinz Kunar, in die Luft. Der Mann sei auf einem Motorrad unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs.
Inzwischen befreite die afghanische Armee 35 Menschen aus einem Gefängnis der radikal-islamischen Taliban bei einem Einsatz im Bezirk Nad Ali in der schwer umkämpften Südprovinz Helmand. Dabei seien außerdem sieben Extremisten festgenommen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag auf seiner Facebook-Seite mit. Unter den Befreiten waren demnach je fünf Frauen und Männer sowie 25 Kinder. Seit Monaten kämpfen Regierungstruppen in der Unruheprovinz gegen die Taliban.
In der kommenden Woche will die afghanische Regierung mit Unterstützung Pakistans, Chinas und der USA direkte Friedensgespräche mit den Taliban beginnen. Die Taliban hatten diese bisher abgelehnt.
(Quelle: salzburg24)