IPCC-Sonderbericht

Anstieg des Meeresspiegels unterschätzt

(FILES) In this file photo taken on August 17, 2019 bergy bits and growlers float in front of the Apusiajik glacier, near Kulusuk (aslo spelled Qulusuk), a settlement in the Sermersooq municipality located on the island of the same name on the southeastern shore of Greenland. - The same oceans that nourished human evolution are poised to unleash misery on a global scale unless the carbon pollution destabilising Earth's marine environment is brought to heel, warns a draft UN report obtained by AFP. Destructive changes already set in motion could see a steady decline in fish stocks, a thousand-fold increase by 2100 in the damages caused by superstorms, and hundreds of millions of people made homeless by rising seas, according to the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) "special report" on oceans and Earth's frozen zones, known as the cryosphere. (Photo by Jonathan NACKSTRAND / AFP)
Veröffentlicht: 25. September 2019 13:02 Uhr
Die Eiswelten und Ozeane der Erde verändern sich durch den Klimawandel markant. Die gesamte Erdbevölkerung ist direkt oder indirekt davon betroffen, warnte der Weltklimarat in einem am Mittwoch in Monaco veröffentlichten Sonderbericht. Der Sonderbericht, an dem über 100 Forschende aus über 37 Ländern mitarbeiteten, unterstreicht die Dringlichkeit von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen.

Der Bericht des Weltklimarats IPCC zeigt die Veränderungen auf, die die Ozeane und weltweiten Eis- und Schneevorkommen (Kryosphäre) im Zuge des Klimawandels durchlaufen haben und wahrscheinlich noch durchlaufen werden. Und die damit verbundenen Risiken, die je nach Grad der Klimaerwärmung zunehmen. Je nach Szenario wird der Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts um 43 bis 84 Zentimeter steigen. Gebiete werden dadurch unbewohnbar, in denen heute Hunderte Millionen Menschen leben. Gletscher dürften von 2015 bis 2100 zwischen 18 und 36 Prozent ihrer Masse verlieren, in Europa sogar über 80 Prozent. Ohne Klimaschutz werden bis Ende des Jahrhunderts 49 bis 89 Prozent der wenig tiefen Permafrostböden tauen.

Gebiete werden unbewohnbar

"Die Hänge in den Alpen und anderswo werden durch die immer wärmeren Permafrostböden instabil und setzen in den Polarregionen Kohlenstoff-Reservoire frei, die dort seit Tausenden von Jahren ruhten", ließ sich Konrad Steffen, Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL und Autor des IPCC-Berichtes, in einer Mitteilung der Akademie der Naturwissenschaften SCNAT zitieren. Dadurch gelangen bis Ende 2100 Dutzende oder gar Hunderte von Gigatonnen als Kohlendioxid oder Methan in die Atmosphäre.

Das Schmelzen der Eisschilde und Gletscher beschleunige den Anstieg des Meeresspiegels, sagte Nicolas Gruber von der ETH Zürich, ebenfalls Autor des Berichts. Zwischen 2006 und 2015 lag der Anstieg bereits bei 3,6 Millimetern pro Jahr und damit 2,5 mal höher als der durchschnittliche jährliche Anstieg zwischen 1901 und 1990, wie der "Summary for Policymakers" des Sonderberichts zu entnehmen ist.

Schmelzendes Eis unterschätzt

Bei den bisherigen Prognosen des Meeresspiegelanstiegs wurde gerade der Anteil des schmelzenden Eises in der Antarktis bisher unterschätzt, schrieb die SCNAT. Mit dem steigenden Meeresspiegel nehmen in diesem Jahrhundert Risiken wie Fluten oder Küstenerosion deutlich zu. Alleine die Schäden durch Überschwemmungen werden jährlich auf das 100- bis 1.000-fache ansteigen.

Die Treibhausgas-Emissionen müssten "dringend und ambitioniert" gesenkt und die Folgen des Klimawandels auf die lebenserhaltenden Ozeane und die Kryosphäre gemindert werden, z.B. durch den Ausbau des Küstenschutzes durch Bauten oder Bepflanzungen.

(Quelle: salzburg24)

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